Epilepsiebehandlung - Auch ältere Patienten profitieren

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Epilepsien sind bei älteren Patienten die dritthäufigste neurologische Erkrankung. Ein Problem dabei ist die häufige Multimorbidität der Patienten. Arzneimittelinteraktionen müssen daher sorgfältig ausgeschlossen werden. Gute Verträglichkeit der eingesetzten Antikonvulsiva ist eine weiterer Parameter für die Therapieentscheidung. Die auf dem 7^th Congress on Epileptology vorgestellten Daten einer prospektiven, offenen, multizentrischen Untersuchung mit Topiramat (Topamax®) bei älteren Patienten belegten jetzt unabhängig von der Anfallsart in Mono- und Kombinationstherapie eine gute Verträglichkeit auch in dieser Altersklasse ([1], [2]).

In die prospektive, offene, multizentrische Untersuchung mit Topiramat (Topamax®) wurden 107 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 69±7 Jahren eingeschlossen. Die mittlere Studiendauer betrug 52 Wochen. 70% der Patienten nahmen in der der Vergangenheit mindestens ein anderes Antikonvulsivum ein. Bei Studienbeginn erhielten 54% mindestens ein weiteres antikonvulsives Präparat (meistens Carbamazepin oder Valproinsäure). Das Ergebnis der Studie: Topiramat kann auch bei älteren Patienten mit unterschiedlichen Anfallsarten in Monotherapie oder Add-on gut eingesetzt werden. Bei mehr als 75% der Patienten verringerten sich die Anfälle um mindestens 50%, etwa jeder zweite Patienten war zu Studienende anfallsfrei. Im Durchschnitt erhielten die Patienten 98 mg Topiramat/Tag, 65% der Patienten in Monotherapie. Neben der Krankheitsschwere verbesserte sich die Lebensqualität der Patienten signifikant, die Angst vor Anfällen nahm um mehr als die Hälfte ab und die sozialen Funktionen besserten sich.

Welche Dosis ist optimal?

In einer internationalen, multizentrischen Dosisvergleichsstudie erreichten 71% der 470 Epilepsiepatienten im Alter von sechs bis 83 Jahren nach sechs Monaten Topiramat-Monotherapie (50 mg Topiramat/Tag) Anfallsfreiheit [3]. Die gute antikonvulsive Wirkung hielt langfristig an, 59% der Patienten blieben über 12 Monate anfallsfrei. Die Behandlung in der Monotherapie mit Topiramat beurteilten die Patienten als gut verträglich. Die einzigen Nebenwirkungen, die bei mehr als 10% der Patienten auftraten, waren Parästhesien, Kopfschmerz, Schwindel und Gewichtsverlust.

Die Wirksamkeit von Topiramat ist im Vergleich zu anderen häufig eingesetzten Antikonvulsiva ähnlich, dies zeigte eine Studie im Vergleich zu Carbamazepin und Valproinsäure [4]. In der Topiramatgruppe (100 mg/Tag) war kann die Hälfte der Patienten (49%) während der 6-monatigen Doppelblindphase anfallsfrei. In den Vergleichsgruppen unter Carbamazepin 600 mg oder Valproat 1250 mg/Tag erlitten 44% mindestens einen weiteren Anfall.

Topiramat ist für Patienten ab zwei Jahren in der Monotherapie für alle Anfallsarten zugelassen und damit unter den neueren Antikonvulsiva das Präparat mit dem breitesten Zulassungsstatus. In der Epilepsietherapie wurde für Topiramat eine gute Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit in dem größten publizierten Studienprogramm der Monotherapie gezeigt. Mit über 5,5 Millionen Patienten und entsprechend über 4 Millionen Patientenjahren liegen umfangreiche Erfahrungen von Topiramat in der Epilepsietherapie vor. Bereits mit der empfohlenen initialen Zieldosierung von 100 mg kann bei allen Anfallsarten und Altersgruppen eine gute Wirksamkeit erreicht werden, wie eine breite Studienbasis untermauert.

 pm

Literatur

• 01 Stefan H . et al . Wirksamkeit und Verträglichkeit von Topiramat in der Behandlung von Älteren Patienten mit Epilepsie - Ergebnisse einer klinischen Prüfung.  Zeitschrift für Epileptologie. 2006;  19(2) 154
• 02 Schaeuble B . et al . Lebensqualität bei Älteren Patienten mit Epilepsie nach Einstellung auf Topiramat;.  Zeitschrift für Epileptologie. 2006;  19(2) 139
• 03 Arroyo S . et al . Randomized dose-controlled study of topiramate as first-line therapy in epilepsy.  Acta Neurol Scand. 2005;  112 214-222
• 04 Privitera MD . et al . Topiramate, carbamazepine and volproate monotherapy: double-blind comparison in newly diagnosed epilepsy;.  Acta Neurol Scand. 2003;  107 165-175