Die Schwierigkeiten in der Therapie des fortgeschrittenen Morbus Parkinson sind offensichtlich:
Nachdem die Patienten nach der Erstdiagnose über einige Jahre gut mit oralen Therapieregimes
(Dopaminagonisten, Levodopa, COMT-Hemmern) behandelt werden konnten, kommt es nun
oft zu einer gravierenden Verschlechterung des Krankheitsbildes. Schnell wechselnde
Fluktationen und Dyskinesien reduzieren Lebensqualität und Eigenständigkeit der Patienten.
Die Gründe hierfür sind nach Meinung des Experten Prof. Thomas Müller, Bochum, die
pulsatile Stimulation striataler, postsynaptischer dopaminerger Rezeptoren sowie peripher
der Einfluss der gastrointestinalen Motilität auf die duodenale Resorption von Levodopa
[1]. Die genannten Nebenwirkungen sind mit einer oralen Medikation in diesem Stadium
nicht mehr zu kontrollieren.
Die Behandlung von Parkinson-Patienten im weit fortgeschrittenen Stadium ist eine
therapeutische Herausforderung und die Optionen sind stark begrenzt. Neben der gut
wirksamen tiefen Hirnstimulation und der subkutanen Infusion von Apomorphin, steht
nun mit Duodopa® eine alternative Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung.
Wirkstoffschwankungen vermeiden
Die Formulierung als hochkonzentrierte Gelsuspension aus Levodopa und Carbidopa (Verhältnis
4:1) und die duodenale Applikation über ein mobiles Pumpensystem sorgt für stabile
Substanzkonzentrationen mit nur minimalen Schwankungen. Zudem werde peripher die Störung
der Magenmotilität nicht mehr beeinflusst, so Müller. Dadurch könnten schwere Off-Phasen
und Dyskinesien deutlich reduziert werden [2], [3] und es kommt zu einer kontinuierlichen Stimulation der zerebralen dopaminergen Rezeptoren.
Die direkte Umstellung von einer vorausgehenden oralen dopaminergen Medikation auf
Duodopa® sei unproblematisch.
Quelle: Meet-the-Expert "Fortgeschrittener Morbus Parkinson. Duodopa-Pumpe: Wirkstoffschwankungen
vermeiden - Selbstständigkeit der Patienten verbessern" anlässlich des 80. Kongresses
der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Berlin, veranstaltet von Solvay
Arzneimittel GmbH am 14. September 2007