Rofo 2008; 180(2): 150-152
DOI: 10.1055/s-2007-963616
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tumorbildende lymphozytische Mastitis (sogenannte diabetische Mastopathie) - eine ungewöhnliche Differenzialdiagnose zum Mammakarzinom bei einer nichtdiabetischen Patientin

H.-U Völker, H. J. Langen, A. Cramer
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Publication History

eingereicht: 14.7.2007

angenommen: 27.9.2007

Publication Date:
16 November 2007 (online)

Einführung

Byrd et al. prägten 1987 den Begriff „diabetische Mastopathie”, nachdem drei Jahre zuvor von Soler und Khadori eine Assoziation zwischen langjährigem Diabetes mellitus und mastopathischen Veränderungen untersucht wurde (Ely KA et al., Am J Clin Pathol 2000; 113: 541). Dabei fanden sich auch Hinweise auf eine Koexistenz von Autoimmunerkrankungen (z. B. Hashimoto-Thyreoiditis oder rheumatoide Arthritis). Die Erkrankung wurde bei weiblichen und auch männlichen Typ-1-Diabetikern beobachtet. Inzwischen ist bekannt, dass eine morphologisch identische Form auch bei Nichtdiabetikern auftreten kann. Daher wird synonym auch der Begriff „lymphozytische (autoimmune) Mastitis” gebraucht.

In der Literatur finden sich Hinweise, dass die Erkrankung auch zur Ausbildung bis 6 cm großer malignomverdächtiger Tumore führen kann. Insbesondere bei Abwesenheit eines Diabetes ergeben sich in diesen Fällen differenzialdiagnostische Probleme. Wir berichten über eine Patientin ohne Diabetes mellitus mit klinisch und radiologisch suspektem Tumorbefund in der Mamma, der sich histologisch als diabetische Mastopathie/lymphozytische (autoimmune) Mastitis präsentierte.

Dr. Hans-Ullrich Völker

97080 Würzburg

Email: ullrich.voelker@mail.uni-wuerzburg.de

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