Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67(4): 348-351
DOI: 10.1055/s-2007-965090
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Relaxinexpression korreliert mit Änderungen der Fibrinogenspiegel bei Patientinnen mit Typ-2-Diabetes unter oraler antidiabetischer Therapie

Relaxin Expression Correlates with Changes of Fibrinogen Levels in Female Diabetes Patients Treated With Oral Anti-Diabetic TherapyM. Borchert1 , A. Pfützner1 , 2 , M. Breidenbach3 , T. Forst1 , 4 , G. Lübben5 , C. Hohberg1 , F. P. Armbruster6 , T. Schöndorf1 , 7
  • 1Institut für Klinische Forschung und Entwicklung, Mainz
  • 2Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, Rheinbach
  • 3Universitätsklinikum Aachen
  • 4Universitätsklinikum Mainz
  • 5Takeda Pharma, Aachen
  • 6Immundiagnostik, Bensheim
  • 7Universitätsklinikum Köln
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Publication History

eingereicht 1.9.2006 revidiert 2.3.2007

akzeptiert 5.3.2007

Publication Date:
08 May 2007 (online)

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Zusammenfassung

Fragestellung: Veränderungen in der Koagulation ist eines der wesentlichen physiologischen Merkmale des Diabetes mellitus Typ 2. Das oft als „Schwangerschafts“-Hormon bezeichnete Peptid Relaxin könnte auf molekularer Ebene in die Koagulationskaskade eingreifen. Deshalb haben wir die Relaxinexpression in Korrelation zu Fibrinogenexpression bei Typ-2-Diabetespatienten untersucht und stratifiziert nach Geschlecht analysiert. Material und Methodik: Insgesamt nahmen 192 Patienten an der Studie teil. Die Patienten erhielten randomisiert entweder Pioglitazon oder Glimepirid für 26 Wochen zur oralen antidiabetischen Therapie. Blutproben wurden zu Beginn und am Ende der Studie entnommen, und die Serumkonzentrationen von Relaxin (per ELISA) und Fibrinogen (per Turbimetrie) bestimmt. Zusätzlich wurden die Thrombozytenzahlen erhoben. Ergebnisse: Insgesamt wurden die Daten von 157 Patienten (Durchschnittsalter 62,5 ± 8,2 Jahre), darunter 57 Frauen und 100 Männer analysiert. Die Basisdaten lagen im Mittel bei 27,9 pg/ml Relaxinkonzentration, 3 g/l Fibrinogengehalt und 220 000 Thrombozyten/µl. Der Therapieverlauf wurde für jeden Patienten individuell durch Anstieg bzw. Abfall der Parameter im Vergleich zum Basiswert erfasst. In der Subgruppe der weiblichen Diabetespatientinnen korrelierte die Änderungen im Relaxingehalt mit den Änderungen der Fibrinogenkonzentration (p < 0,05). Diese Korrelation war unabhängig von der Art der antidiabetischen Medikation. Schlussfolgerung: Die Daten lassen einen Zusammenhang zwischen der Relaxinexpression und Fibrinogenspiegeln bei Frauen vermuten. Es ist denkbar, dass die Relaxinexpression aufgrund eines pathologischen Fibrinogenanstiegs aktiv erhöht wird, und somit die bekannten kardioprotektiven Eigenschaften von Relaxin zum Tragen kommen. Dieser Regulationsmechanismus könnte bei Diabetespatientinnen gestört sein, verbunden mit einem Anstieg des kardiovaskulären Risikos.

Literatur

PD Dr. Dr. Thomas Schöndorf

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