Z Orthop Unfall 2007; 145(2): 146-151
DOI: 10.1055/s-2007-965167
Kniegelenk - Knorpelschaden

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einzeitige Rekonstruktion osteochondraler Defekte am Kniegelenk bei Osteochondrosis dissecans

Treatment of Osteochondritis Dissecans of the Knee: One-Step Procedure with Bone Grafting and Matrix-Supported Autologous Chondrocyte TransplantationB. G. Ochs1 , C. Müller-Horvat2 , B. Rolauffs1 , J. Fritz1 , K. Weise1 , B. Schewe1
  • 1Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen
  • 2Radiologische Universitätsklinik Tübingen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
10. Mai 2007 (online)

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Zusammenfassung

Studienziel: Entwicklung und Analyse einer einzeitigen Rekonstruktion von tiefen osteochondralen Defekten am Kniegelenk bei Osteochondrosis dissecans mit kortiko-spongiösen Knochenzylindern und Matrix-assoziierter ACT in „Sandwich-Technik“. Methode: Im Zeitraum 2004 - 2006 wurden bei 22 Patienten osteochondrale Defekte im Bereich der Hauptbelastungszone des Kniegelenkes (ICRS OCD III und IV) einzeitig mit kortiko-spongiösen Knochenzylindern und Matrix-assoziierter ACT (NOVOCART© 3D) rekonstruiert. Alle Patienten wurden prospektiv erfasst. Ergebnisse: Die 17 Männer und 5 Frauen wurden durchschnittlich im Alter von 28,3 (17 - 49) Jahren operiert. Die osteochondralen Defekte erreichten durchschnittlich 4,8 (2,4 - 9,0) cm2. Die Defekttiefe erstreckte sich zwischen 4 und 15 mm. Zum Auffüllen des knöchernen Defektes waren durchschnittlich 2,6 (1 - 6) kortiko-spongiöse Zylinder (∅ 8 mm) erforderlich. Die subchondrale Lamelle wurde durch die monokortikale Schicht der Knochenzylinder rekonstruiert und mit Matrix-assoziierter ACT bedeckt. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 16 (6 - 36) Monate. Der durchschnittliche Tegner-Aktivitäts-Score wurde mit 4 (3 - 7) von max. 10 Leveln angegeben. Im Lysholm-Gillquist-Score sowie im Cincinnati-Sportsmedicine and Orthopedic Center-Score erreichten die Mehrheit der Patienten ein gutes Ergebnis. Bei der subjektiven Beurteilung des Kniegelenkes mittels IKDC-2000-Fragebogen wurden durchschnittlich 69 (48 - 91) Punkte erzielt. Schlussfolgerung: Die einzeitige Versorgung tiefer osteochondraler Defekte mit kortiko-spongiösen Zylindern und Matrix-assoziierter ACT in „Sandwich-Technik“ ermöglicht eine biologische Rekonstruktion der Hauptbelastungszone der Femurkondyle mit ermutigenden ersten klinischen Ergebnissen.

Literatur

Dr. med. B. Schewe

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