psychoneuro 2007; 33(1/02): 10
DOI: 10.1055/s-2007-965872
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Dopaminagonisten und Herzklappeninsuffizienz - Gut gegen Parkinson - schlecht fürs Herz

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15 March 2007 (online)

 
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    Fallberichte und echokardiografische Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Ergotderivat-Dopaminagonisten Pergolid und Cabergolin, die zur Behandlung der Parkinson-Krankheit und des Restless-Legs-Syndroms eingesetzt werden, das Risiko für die Entwicklung einer Herzklappeninsuffizienz erhöhen könnten. René Schade von der Berliner Charité und Mitarbeiter untersuchten anhand von Daten aus der United Kingdom General Practice Research Database eine bevölkerungsbasierte Kohorte aus 11417 Personen im Alter von 40 bis 80 Jahren, denen zwischen 1988 und 2005 Antiparkinsonmedikamente verordnet worden waren. Sie führten eine eingebettete Fall-Kontroll-Analyse innerhalb dieser Kohorte durch, in der jeder Patient mit neu diagnostizierter Herzklappeninsuffizienz mit bis zu 25 Kontrollpersonen aus der Kohorte mit entsprechendem Alter, Geschlecht und Jahr des Eintritts in die Kohorte gematcht wurde. Die Inzidenzratenquotienten für die Entwicklung einer Herzklappeninsuffizienz bei Anwendung verschiedener Dopaminagonisten wurden mit bedingten logistischen Regressionsanalysen geschätzt.

    Von 31 Fallpatienten mit neu diagnostizierter Herzklappeninsuffizienz wurden 6 aktuell mit Pergolid behandelt, 6 wurden aktuell mit Cabergolin behandelt, und 19 waren im vorangegangenem Jahr mit keinem Dopaminagonisten behandelt worden. Die Rate der Herzklappeninsuffizienz war bei aktueller Anwendung von Pergolid (Inzidenzratenquotient 7,1; 95%-Konfidenzintervall [CI] 2,3 bis 22,3) und Cabergolin (Inzidenzratenquotient 4,9; 95 %-CI 1,5 bis 15,6) erhöht, nicht jedoch bei aktueller Anwendung anderer Dopaminagonisten.

    In dieser Studie war demnach die Anwendung der Dopaminagonisten Pergolid und Cabergolin mit einem erhöhten Risiko für eine neu diagnostizierte Herzklappeninsuffizienz assoziiert.

    Quelle: Schade R, Andersohn F, Suissa S, Haverkamp W, Garbe E. Dopamine Agonists and the Risk of Cardiac-Valve Regurgitation. NEJM 2007; 356: 29-38

     
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