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DOI: 10.1055/s-2007-985670
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Bedrohung der wissenschaftlichen Textkultur - Das „Kopieren-Einfügen-Syndrom”
Publication History
Publication Date:
03 August 2007 (online)

Nicht nur bei Hochschulprofessoren, auch bei ihren Studierenden, sowie bei Schriftstellern jeglicher Couleur oder Politikern sind Plagiate allgegenwärtig geworden - vor allem das dauerverfügbare Internet macht dies immer einfacher. Rund 30 % befragter Studierender geben Textklau zu, was grundlegende Probleme im Wissenschaftsbetrieb anzeigt. Die gegenwärtig grassierende Copy-Paste-Mentalität bedrohe die gesamte wissenschaftliche Textkultur, kritisiert Medienwissenschaftler Stefan Weber, Salzburg, in seinem Buch „Das Google-Copy-Paste-Syndrom”. Aus seiner Sicht zeichne sich ein grundlegender Wandel der Kulturtechnik ab: Weg von der eigenen Idee und der eigenen Formulierung hin zur „Umgehung des Hirns” und zur mechanischen Textbearbeitung bereits vorhandener Info-Segmente aus dem Web.
Quellen
- 1 Weber S.. Das Google-Copy-Paste-Syndrom - Wie Netzplagiate Ausbildung und Wissen gefährdet. Hannover: Telepolis, Heise Verlag. 2006; 166
-
2 Weber S.. Plagiatsfälle auch bei Lehrenden und Professoren - Die abschreibende. Zunft www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24110/ 1.html
- 3 Martinson BC, Anderson MS, de Vries R.. Scientists behaving badly. Nature. 2005; 435 737-738
- 4 Völger M.. Der Wissenschaftsbetrug - eine verantwortungsethische Analyse. Diplomarbeit, Ethik-Zentrum, Universität Zürich.www.ethik.uzh.ch/asae/downloads/diplomarbeiten/MASAE_Voelger.pdf 2003