Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2007; 51(3): 126-128
DOI: 10.1055/s-2007-985993
Originalia

© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Woher bezog Hahnemann sein Petroleum?

Hedwig Pötters
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Publication Date:
24 October 2007 (online)

Im Homöopathischen Arzneibuch, 5. Nachtrag zur Ausgabe 1978, 1. Nachtrag zur Gesamtausgabe, finden wir: „Petroleum rectificatum. Verwendet zwischen 180 und 220°C siedendes Petroleum, dass durch Rectifikation von Erdöl gewonnen wird. Eigenschaften: farblose, klare, leicht brennbare Flüssigkeit mit typischem Geruch.” [Die offizielle Zulassung dieses Präparats gilt für „Steinöl, mit einem Siedebereich zwischen 90° und 300°C.”]

Hahnemann allerdings schreibt in seinem Apotheker-Lexikon I/106-107: (= HAL, ediert 1793): „Bergöl, (Petroleoum, ol. petrae). Man hat verschiedene Gattungen. Das weiße (Naphtha petrolei) quillt aus schwarzen, gelben und weißen Thonschichten in Persien und Medien (vorzüglich in der Nähe von Schamachin, Baku, Derbent), auch im Herzogthum Modena und auf der Insel Sumatra, so auch zu Waldsbronn in Lothringen. Es ist von weißer, wasserheller Farbe, die leichteste unter allen tropfbaren Flüssigkeiten von 0,708 spezifischer Schwere, sehr dünn und von durchdringendem gewürzhaften Wohlgeruche, dem des rektifizirten Bernsteinöls nicht unähnlich … Dieses gelbe, gemeiniglich ins rothbräunliche fallende Bergöl ist häufiger anzutreffen: In Parma, Piazenza, in Modena, vorzüglich am Berge Chiaro in Dalmatien, Sicilien, in Frankreich, Schottland, der Schweiz, und hie und da in Deutschland quillt es aus der Erde und zwischen Steinritzen hervor.”

In CK I/180 heißt es: „Das gelbe Bergöl …” (CK: Hahnemann, Die Chronischen Krankheiten, ediert ab 1830).

In CK IV/498 ff: AMP und Herstellungsvorschrift von Hahnemann: „Petroleum, Oleum petrae, Bergöl, Steinöl. Dieses an Geruch, Geschmack und arzneilicher Wirkung äusserst kräftige Erzeugnis des Innern der Erde muss zum Arznei-Gebrauche sehr dünnflüssig und hellgelb von Farbe seyn …”

Hier liegen also verschiedene Ausgangssubstanz-Definitionen vor:

vom Deutschen Arzneibuch. von Hahnemann.

Anschrift der Verfasserin:

Dr. med. Hedwig Pötters

Lagerhausstr. 17

52064 Aachen

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