Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2008; 2(1): 41-59
DOI: 10.1055/s-2007-989345
Leber, Galle, Pankreas, Milz

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erkrankungen der Milz

M. Sahm1 , M. Pross1 , S. Wolff2 , H. Lippert2
  • 1Klinik für Chirurgie, DRK Kliniken Berlin Köpenick
  • 2Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Medizinische Fakultät, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
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Publication Date:
12 February 2008 (online)

Milzerkrankungen haben hauptsächlich eine Bedeutung als sekundäre Splenomegalie bei hämatologischen Erkrankungen und als Folge eines stumpfen Bauchtraumas. Primäre Splenomegalien und Gefäßerkrankungen der Milz spielen eine untergeordnete Rolle. Den wesentlichen Unterschied in der Diagnostik und Therapie macht die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs aus.

Bei hämatologischen Erkrankungen ist gelegentlich eine Milzbiopsie erforderlich. Eine Splenektomie dient in seltenen Fällen der günstigen Beeinflussung der Grunderkrankung oder der Beseitigung des Hyperspleniesyndroms bei ausgeprägter Splenomegalie. Beim Trauma stehen eine Notfalldiagnostik und die Indikationsprüfung einer operativen Intervention mit dem Ziel der Organerhaltung oder der notwendigen Splenektomie bei hohem Schweregrad der Milzläsion im Vordergrund.

Während bei den Elektiveingriffen zunehmend die laparoskopischen Verfahren angewendet werden, ist im Akutfall zwischen laparoskopischem und konventionellem Vorgehen abzuwägen. Diese Entscheidung ist in Abhängigkeit vom Gesamtzustand des Patienten zu treffen. Die Gefahr des OPSI‐Syndroms (Overwhelming Postsplenectomy Infection) nach Splenektomie erfordert im Elektivfall die präoperative und nach traumatischer Milzruptur die postoperative Vakzination.

Quellenangaben

  • 1 Delaitre B, Maignien B. Splenectomie par voie coelioscopique.  Presse Med.. 1991;  20 2263-2265
  • 2 Moore E E, Cogbill T H, Jurkvish G J. Organ injury scaling: spleen and liver.  J Trauma.. 1995;  38 323-324

Zum Weiterlesen und Vertiefen

  • 3 Assalia A, Gagner M, Schein M. Controversies in Laparoscopic Surgery. Heidelberg; Springer 2006
  • 4 Becker H, Encke A, Röher H D. Viszeralchirurgie. München; Urban & Fischer 2006
  • 5 Lippert H. Praxis der Chirurgie, Allgemein- und Viszeralchirurgie. Stuttgart; Thieme 1998
  • 6 Nagel E, Löhlein D. Pichelmayrs Chirurgische Therapie. 3. Aufl. Heidelberg; Springer 2005
  • 7 Siewert J R, Rothmund M, Schumpelick V. Praxis der Viszeralchirurgie, Gastroenterologische Chirurgie. 2. Auflage. Heidelberg; Springer 2006

Dr. med. Maik Sahm

Chirurgische Klinik
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