Exzessive Tagesschläfrigkeit ist ein häufiges Phänomen, das das Unfallrisiko im Straßenverkehr
und bei der Arbeit stark erhöht. Bei Schichtarbeitern ist die Tagesmüdigkeit eine
Folge des gestörten Gleichgewichts zwischen dem endogenen Schlaf-Wach-Rhythmus und
den äußeren Zeitgebern. Wenn der gestörte zirkadiane Rhythmus über mindestens vier
Wochen bestehen bleibt, spricht man von einem chronischen Schichtarbeiter-Syndrom.
Die Betroffenen fühlen sich während ihrer nächtlichen Arbeitszeiten übermäßig müde
und leiden während ihrer Ruhezeiten unter Schlafstörungen, so Prof. Göran Hajak, Regensburg.
Mit Modafinil (200 mg/Tag), zu Schichtbeginn eingenommen, steigen Vigilanz und Leistungsfähigkeit.
Im Gegensatz zu Koffein induziert die Substanz keine Rebound-Hypersomnien.
Leitliniengerecht bei Narkolepsie
Modafinil (200 bis 600 mg/Tag) wird von den Behandlungsleitlinien der DGN und der
EFNS (European Federation of Neurological Societies) als Mittel der Wahl zur Behandlung
der exzessiven Tagesschläfrigkeit bei Narkolepsiepatienten empfohlen. Die Wirkung
von Modafinil setzt schon wenige Minuten nach der Einnahme ein und hält aufgrund der
langen Halbwertszeit (10-12 Stunden) den ganzen Tag an. Die Wirksamkeit bleibt auch
langfristig erhalten. Im Gegensatz zu anderen vigilanzfördernden Substanzen weist
der Wirkstoff kein Abhängigkeitspotenzial auf. Die medikamentöse Therapie der exzessiven
Tagesmüdigkeit sollte von einer Verhaltenstherapie begleitet werden, so Prof. Dr.
Geert Mayer, Schwalmstadt-Treysa. Denn jeder Patient kann Verhaltensmuster erlernen,
mit denen er ungewolltes Einschlafen verhindern kann, wie z.B. durch das Einlegen
von Tagesschlafepisoden vor Aktivitäten, die ein großes Maß an Wachheit erfordern.
Satellitensymposium „Wachen Sie auf: Medikamentöse Intervention bei Hypersomie”, am
14. September im Rahmen des DGN-Kongresses, veranstaltet von Cephalon, Martinsried