Rofo 2007; 179(11): 1108
DOI: 10.1055/s-2007-992842
Bildessay

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

CT-gesteuerte Interventionen - Erfolg auch bei reduzierter Röhrenstromstärke

Further Information

Publication History

Publication Date:
23 October 2007 (online)

 

Eine Autorengruppe aus Boston um B. C. Lucey untersuchte, inwieweit verschiedene CT-gesteuerte Interventionen wie perkutane Biopsien, Aspirationen und Katheterdrainagen mit einer Röhrenstromstärke von 30 mAs durchführbar sind. Weiterhin stellten sie den technischen Erfolg der Low-Dose-CT vergleichbaren, in Standarddosis durchgeführten Interventionen gegenüber. AJR Am J Roentgenol 2007; 188: 1187-1194

Insgesamt führten die Autoren 291 CT-gesteuerte Interventionen mit einer reduzierten Strahlendosis von 30 mAs durch. Das Durchschnittalter der 165 männlichen und 126 weiblichen Studienteilnehmer betrug 65 Jahre. Die Interventionen setzten sich aus 201 perkutanen Biopsien und 90 perkutanen Aspirationen bzw. Drainage-Anlagen in Lunge, Leber, Nebenniere, Lymphknoten, Knochen und Weichteilen zusammen. Vor den Eingriffen wurden CT-Untersuchungen mit Standarddosis durchgeführt (175-250 mAs), alle nachfolgenden Akquisitionen mit geringerem Röhrenstrom. Der technische Erfolg der Katheterplatzierungen und Biopsien wurde berechnet und die Resultate mit Ergebnissen aus vergleichbaren, mit Standarddosis durchgeführten Eingriffen der letzten 12 Monate verglichen (159 CT-Interventionen mit 175-250 mAs). Mit Ausnahme von 3 Einzelfällen waren alle Aspirationen/Drainagen mit 30 mAs erfolgreich (technische Erfolgsrate 96,7%). Die Erfolgsrate der Biopsien mit 30 mAs lag bei 93,5%. Bei 12 Patienten konnten die Raumforderungen vor der Biopsie nicht mit der Low-Dose-Technik identifiziert werden (6 Raumforderungen in der Leber, 4 in Lymphknoten und 2 Weichteiltumore), in diesen Fällen wurden die Eingriffe dann mit höherer Röhrenstromstärke abgeschlossen.

Die Ergebnisse zeigten keine Abhängigkeit vom Körpergewicht der Patienten oder von der Größe der Läsionen (durchschnittlich 2,8 cm). Die Erfolgsrate der Referenzuntersuchungen in Standarddosis in den vorherigen 12 Monaten belief sich bei den perkutanen Drainagen auf 98% und bei den Biopsien auf 87,5%. Bei der Komplikationsrate gab es zwischen den Eingriffen mit unterschiedlichen Dosen keine signifikanten Unterschiede.

CT-gesteuerte Feinnadelpunktion bei einem peripheren Lungenrundherd. (a) Doppelfenstertechnik. (b) Weichteilfenster (Bild: Günther/Thelen. Interventionelle Radiologie. Thieme 1996).

Einschränkungen der Studie ergeben sich aus der retrospektiven Auswertung der Daten der Referenzeingriffe; des Weiteren wurden die Kontrast-Rausch-Verhältnisse der Läsionen nicht bestimmt, sodass keine sichere Objektivierung möglich ist.

    >