Trotz modernster Standardtherapie mit Betablockern und ACE-Hemmern stirbt ein Großteil
der Infarktpatienten mit Herzinsuffizienz innerhalb von vier Wochen nach dem akuten
Ereignis und nur vier von fünf Patienten überleben das erste Jahr. Ursache hierfür
ist vor allem die sich aufschaukelnde Stimulierung von sympathischem Nervensystem
und Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) als Folge des infarktbedingten Herzmuskelzelluntergangs.
Geringere Sterberate und kürzerer Klinikaufenthalt
"Dieses pathogenetische Konzept impliziert frühzeitig die zusätzliche selektive Aldosteron-Blockade",
betonte Prof. Dr. med. Helmut Drexler, Hannover. Dies bestätigte eine Subanalyse der
Studie EPHESUS[1]. Mehr als 6600 Patienten, die in den ersten Tagen nach einem akuten Herzinfarkt
Symptome der Herzinsuffizienz aufwiesen, erhielten innerhalb von drei bis 14 Tagen
additiv zur üblichen Herzinsuffizienz-Standardtherapie Eplerenon. Nach 30 Tagen war
in der Eplerenongruppe die Überlebensrate um 31% höher als in der Vergleichsgruppe.
Die kardiovaskuläre Sterblichkeit war um 32% geringer und die Sterberate am plötzlichen
Herztod sogar um 37%. Das Risiko für einen Klinikaufenthalt wegen Herzinsuffizienz
hatte um 15% abgenommen [1]. Eine Subgruppenanalyse zeigte, dass Patienten, bei denen die Therapie zwischen
Tag drei und Tag sieben begann, eine noch bessere Prognose hatten als die Patienten,
bei denen erst zwischen Tag acht und Tag 14 mit der Behandlung begonnen wurde [2]. Auch nach 16 Monaten lag die Gesamtmortalität in der Eplerenongruppe 15% niedriger
als in der Kontrollgruppe, das Herztodrisiko um 21%, die Rate stationärer Behandlungen
um 23%. Die Dauer des Klinikaufenthalts nahm von zehn auf acht Tage ab [2]. Den höchsten Nutzen aus der additiven Eplerenontherapie zogen die Infarktpatienten,
bei denen die Ejektionsfraktion bereits unter 30% abgesunken war. Hier reduzierte
sich die Gesamtmortalität um 21% (p = 0,011).
Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt deshalb für Patienten mit klinischen
Zeichen der Herzinsuffizienz nach akutem Infarkt die Aldosteron-Blockade "on top"
zur ACE-Hemmung und Betablockade. Auch Prof. John McMurray, Glasgow (Großbritannien),
rät dazu, ab dem dritten Tag die Behandlung mit Eplerenon (Inspra®) einzuleiten.
Quelle: Nach einer Pressemitteilung der Pfizer Pharma GmbH, Karlsruhe