psychoneuro 2007; 33(10): 428
DOI: 10.1055/s-2007-992873
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Restless-Legs-Syndrom - Night-Walker zur Ruhe kommen lassen

Further Information

Publication History

Publication Date:
14 November 2007 (online)

 
Table of Contents
Zoom Image

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine häufige Erkrankung, die mit einer Prävalenz von 10% in der Bevölkerung etwa ebenso häufig wie die Migräne auftritt, erklärte PD Dr. Ilonka Eisensehr, Neurologin und Schlafmedizinerin, München, bei einem Symposium zum diesjährigen DGN-Kongress. Die Diagnose eines RLS wird in erster Linie aufgrund der typischen Symptomatik mittels der vier essenziellen Kriterien Bewegungsdrang der Beine, ausschließlich in Ruhe, Besserung durch Bewegung und Überwiegen der Symptome abends bzw. nachts gestellt. Auch das schnelle Ansprechen auf eine bestimmte Medikation ist ein in der Praxis oft angewandtes Diagnosekriterium. RLS kann auch bei Urämie, niedrigem Ferritin oder Schwangerschaft auftreten. Bei etwa jedem zweiten Fall liegt eine positive Familienanamnese vor. Inzwischen wurde gezeigt, dass RLS eine komplex-genetische Erkrankung ist, zu der mehrere Varianten von Genen beitragen, die als Kontrollfaktoren in der Embryonalentwicklung von Extremitäten und ZNS fungieren. Ihre Rolle im Erwachsenenalter sowie ihre Verknüpfung mit der Pathologie des RLS sind noch unbekannt, berichtete PD Dr. Juliane Winkelmann, u.a. Leiterin der Arbeitsgruppe "Genetik des RLS" am Institut für Humangenetik der GSF in München.

Etwa 3% der Betroffenen benötigen aufgrund der Schwere ihrer Symptome eine medikamentöse Behandlung. Zugelassen ist neben L-Dopa, z.B. auch der Dopaminagonist Pramipexol (Sifrol®), der bereits rasch nach Therapiebeginn eine signifikante Reduktion der typischen Beinbewegungen und der Wachzeiten nach dem ersten Einschlafen bewirken kann [1]. Weiterhin stellte Eisensehr Studiendaten vor, nach denen sich nicht nur die Symptomatik, sondern auch die Folgen - durch RLS bedingte Krankschreibungen und andere Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz - unter Pramipexol deutlich verringern. Nach einer Langzeitstudie mit 130 RLS-Patienten bleibt die Wirksamkeit auch nach durchschnittlich 30,5 Monaten noch erhalten [2].

JS

Quelle: Symposium im Rahmen des DGN-Kongresses in Berlin am 13. September 2007, unterstützt von Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG

#

Literatur

  • 01 Manconi M. et al. Sleep. 2005;  Suppl A276, Abstr 0822
  • 02 Montplaisir J. et al. Eur J Neurol. 2006;  13 1306-1311
#

Literatur

  • 01 Manconi M. et al. Sleep. 2005;  Suppl A276, Abstr 0822
  • 02 Montplaisir J. et al. Eur J Neurol. 2006;  13 1306-1311
 
Zoom Image