Neuroprotektion durch Remyelinisierung - Antikörper anti-LINGO-1 bei Multipler Sklerose

Table of Contents

Nach den Ergebnissen einer vorklinischen Studie scheint der Antikörper anti-LINGO-1 die Remyelinisierung geschädigter Axone auszulösen und so eine vielversprechende Option bei multipler Sklerose und anderen demyelinisierenden Krankheiten zu sein.

Im Mausmodell regenerierten sich Myelinscheiden bereits nach einer einzigen Gabe innerhalb weniger Wochen, wie Biogen Idec jetzt in einer Pressemitteilung mitteilten. Anti-Lingo soll wie ein Schalter wirken, der die Fähigkeit von ZNS-Zellen steuert. Wissenschaftler von Biogen Idec hatten entdeckt, dass LINGO-1 die Myelinreparatur nach einer Verletzung möglicherweise verhindert. Mit dem spezifischen Antikörper Anti-LINGO-1 konnten sie in die Myelinreparatur fördern sowie die Genesung verbessern.

Dabei verwendeten sie ein Multiple Sklerose ähnliches Modell, die experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis (EAE). Sie injizierten den anti-LINGO-1-Antikörper vor dem Ausbruch der Krankheit. Bei den behandelten Tieren verlangsamte sich im Vergleich zu einer Kontrollgruppe in allen Stadien der Krankheitsprogression die EAE. Dieser Effekt zeigte sich auch dann, wenn anti-LINGO-1 erst nach dem Ausbrechen der Krankheit injiziert wurde.

Wie anhand von Magnetresonanz-Diffusions-Tensor-Bildgebung bestätigt werden konnte, verbesserte sich die axonale Integrität wieder. Auf Zellebene konnte die Produktion neuer Myelinscheiden durch histologische Färbung sowie elektronenmikroskopisch gezeigt werden.

Quelle: Pressemitteilung von Biogen Idec vom 1.Oktober 2007

Literatur

• 01 Mi S. Hu B. Hahm K. et al. LINGO-1 antagonist promotes spinal cord remyelination and axonal integrity in MOG-induced experimental autoimmune encephalomyelitis.  Nat Med. 2007;  13 (10) 1228-1233