B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2008; 24(1): 20-21
DOI: 10.1055/s-2008-1004643
PRAXIS

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Basismodul 1 Herz-Kreislauf-Lizenz DVGS - ein bio-psycho-sozialer Ansatz in der Prävention

D. Lagerstrøm1
  • 1Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin
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Publication Date:
18 February 2008 (online)

Einleitung

Der technische Fortschritt und die hiermit einhergehenden veränderten Lebensbedingungen haben für die Einwohner der modernen Industriegesellschaft innerhalb weniger Jahrzehnte zu größeren Veränderungen geführt als Jahrtausende davor. Einerseits ist hierdurch der Menschheitstraum von einst, die körperliche Arbeit oder gar Schinderei durch technische Hilfen zu ersetzen, weitestgehend in Erfüllung gegangen, andererseits ist der Preis hierfür enorm hoch. Denn die Folgekosten für den Bewegungsmangel und die hiermit einhergehenden Folgeerkrankungen sind schon längst zum „Spitzenreiter” bei den Kosten im Gesundheitswesen geworden. Aus diesem Grunde und aufgrund ihrer vielfältigen bio-psycho-sozialen Wechselwirkungen müsste ausreichende Bewegung schon längst ein zentraler Stellenwert in der Gesundheitsvorsorge zugesprochen werden, im übrigen etwas, was seit Jahren auch von Wissenschaftlern, nationaler und internationaler Expertengruppen und Organisationen (z. B. WHO) gefordert wird. An einer erfolgversprechenden Umsetzung dieser Forderungen mangelt es jedoch bis heute weitestgehend!

Welche Bedeutung ausreichende körperliche Aktivität für den Menschen hat, lässt sich weder nur mit wirtschaftlichen Überlegungen (an über 60-jährigen, fitten Menschen verdienen die Kostenträger immerhin pro Jahr 4-stellige Eurobeträge), noch nur mit den offensichtlichen, gesellschaftlichen Fehlentwicklungen begründen. Am sinnvollsten scheint in diesem Kontext die einfache wie unbestreitbare Tatsache, dass ausreichende körperliche Aktivität nach wie vor ein unabdingbares Lebensprinzip darstellt. Denn ohne genügend körperliche Aktivierung können sich Kinder und Jugendliche nicht normal entwickeln und Erwachsene Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden nicht langfristig aufrecht erhalten. Nach wie vor gibt es für Bewegung weder eine Pille noch einen anderen Ersatz!

Um bewegungsbedingte Gesundheitseffekte zu erzielen, gibt es demzufolge nur eine Lösung: persönliches Engagement und Dauerhaftigkeit. Hieraus lässt sich wiederum folgerichtig ableiten, dass bewegungsorientierte Präventionsprogramme nur dann auch zu Nachhaltigkeit und Dauererfolgen führen können (körperliche Fitness lässt sich nämlich nicht konservieren!), wenn ein individueller Ansatz mit hohen Implementierungsvoraussetzungen gewählt wird.

Literatur

  • 1 Lagerstrøm D, Rost R, Hollmann W. Ein neues Lauftraining für Prävention und Rehabilitation.  Sportarzt und Sportmedizin. 1975;  (8) 169-172

Korrespondenzadresse

Dr. D. LagerstrømIPNo 

Deutsche Sporthochschule Köln · Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin

Carl-Diem-Weg 6

50933 Köln

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