Z Geburtshilfe Neonatol 2008; 212(2): 41-46
DOI: 10.1055/s-2008-1004711
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Psychologische Aspekte von Schwangerschaft und Pränataldiagnostik

Psychological Aspects of Pregnancy and Prenatal DiagnosticsI. Kowalcek1 , S. Bachmann1
  • 1Medizinische Universität Schleswig Holstein, Campus Lübeck
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Publication History

2007

2008

Publication Date:
24 April 2008 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Eine Schwangerschaft stellt ein herausragendes Ereignis werdender Eltern im Hinblick auf eine gemeinsame Zukunft dar und fordert einen Anpassungsprozess. Die diagnostischen sowie die therapeutischen Entwicklungen im Bereich der Pränataldiagnostik in den letzten zwanzig Jahren sorgten für große Fortschritte in der Schwangerenbetreuung. Neben den medizinischen Aspekten müssen auch die psychologischen Auswirkungen auf die Schwangere und den werdenden Vater näher betrachtet sowie berücksichtigt werden. Methoden und Diskussion: Die an die Pränataldiagnostik gerichteten Erwartungen der Schwangeren und ihrer Partner sind auf eine Verringerung der Unsicherheit gegenüber der Schwangerschaft gerichtet. Die meisten Schwangeren, die eine pränatale Diagnostik durchführen lassen, möchten ihre Vorstellungen vom gesunden Kind als Realität bestätigt sehen oder ihre Befürchtungen, es könne nicht gesund sein, ausräumen lassen. Durch das Erkennen und das Aufzeigen einer ungestörten Fetalentwicklung hoffen die Schwangeren auf Sicherheit, Klarheit sowie Beruhigung für die Schwangerschaft. Werdende Eltern scheinen alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen zu wollen, um Sicherheit über den Verlauf der Schwangerschaft zu erhalten. Positive Auswirkungen - insbesondere beim Ultraschall - auf die Bindung zum Kind sowie die Einstellung zur Schwangerschaft werden thematisiert. Ein auffälliger Befund ist in den meisten Fällen erwartungswidrig. Schlussfolgerung: Eine Vorbereitung der Betroffenen auf die Untersuchung, mit inhaltlicher Thematisierung von Erwartungen, Ängsten und Unsicherheiten ist wünschenswert.

Abstract

Background: Pregnancy is an extraordinary event with an impact on family life and demands a process of adaptation for the future parents. Diagnostic, as well as the therapeutic developments of prenatal diagnosis have resulted in great technical advances in the medical attendance of pregnant women in the past twenty years. Beside the medical aspects, the psychological impact on a pregnant woman and the father-to-be has to be taken into meticulous consideration. Methods and Discussion: The expectations of prenatal diagnostics are focused towards a reducing an uncertainty concerning the pregnancy. Most pregnant women who decide to undergo prenatal diagnostics wish to confirm their vision of a healthy child or to exclude the fear that it could be unhealthy. By identifying and pointing out an unhindered foetal development, the pregnant women hope to gain security, clarity and conciliation for the course of their pregnancy. Positive implications - in particular of an ultrasound - on the firm relationship with the unborn child as well as the attitude to the pregnancy, are discussed. Conclusion: Carefully preparation of the parents for the diagnostic procedures, especially where expectations, anxieties and uncertainties exist, is highly recommended.

Literatur

Prof. Dr. med. Dipl. Psych. I. Kowalcek

FÄ für Gynäkologie und Geburtshilfe · Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin · Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

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