Handchir Mikrochir Plast Chir 2009; 41(2): 100-106
DOI: 10.1055/s-2008-1038891
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Chirurgische Therapie vaskulärer Malformationen bei Kindern und Jugendlichen

Surgical Treatment of Vascular Malformations in Children and AdolescentsE. Q. Haxhija1 , S. Spendel2 , M. E. Höllwarth1
  • 1Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie, Medizinische Universität Graz, Österreich
  • 2Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie der Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Österreich
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Publication History

eingereicht 8.1.2008

akzeptiert 16.7.2008

Publication Date:
15 December 2008 (online)

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Zusammenfassung

Vaskuläre Malformationen sind angeborene Fehlanlagen von Gefäßen in einem begrenzten Körperbereich. Sie sind bei der Geburt vorhanden und wachsen mit dem Kind mit, ohne jemals eine Rückbildungstendenz zu zeigen. Dies unterscheidet sie klar von Hämangiomen, die einen Gefäßtumor mit rascher Proliferation im ersten Lebensjahr und darauf einsetzender langsamer Regression darstellen. Die Behandlungskonzepte für vaskuläre Malformationen unterscheiden sich wesentlich von denen für Hämangiome und beinhalten je nach Art der Gefäßfehlbildung die Lasertherapie, die Sklerotherapie, die Embolisation und zumeist auch die Notwendigkeit einer chirurgischen Resektion. Während eine systemische medikamentöse Therapie bei lebensbedrohlichen Hämangiomen das Leben des Kindes retten kann, zeigt sie bei Kindern mit vaskulären Malformationen keine wesentliche Wirkung. Das Ziel der chirurgischen Therapie ist eine komplette Resektion der Gefäßfehlbildung, um Rezidiveingriffen vorzubeugen. Wegen des jedoch häufigen infiltrativen Wachstums der vaskulären Malformationen müssen oft Teilresektionen in Kauf genommen werden, um inakzeptable, funktionelle oder ästhetische Verunstaltungen des Körpers zu vermeiden. Eine optimale Behandlung der Kinder mit vaskulären Malformationen kann in der Regel nur durch eine Kombination verschiedener therapeutischer Maßnahmen und einer interdisziplinären Arbeitsweise erreicht werden.

Abstract

Vascular malformations are inborn errors of vasculogenesis in localised regions of the body. They are present at birth and grow proportionally with the child without ever showing any tendency to regress. This fact distinguishes them clearly from haemangiomas, which represent vascular tumours with high proliferation during the first year of life followed by a slow involution thereafter. The strategy for the treatment of vascular malformations differs substantially from the one for haemangiomas. According to the type of vascular malformation, the treatment may consist in laser therapy, sclerotherapy, selective embolisation, and/or surgical resection. Whereas systemic medication may save the life of children with life-threatening haemangiomas, such treatment would have no significant effect in children with vascular malformations. The aim of the surgical treatment is to perform a complete resection of the malformation in order to prevent its recurrence. However, since vascular malformations often have an infiltrative growth, frequently only subtotal resections can be performed to avoid unacceptable functional or cosmetic disfigurement of the body. Generally, an optimal management of children with vascular malformations includes a multidisciplinary approach with critical consideration of all potential treatment procedures.

Literatur

Dr. med. Emir Q. Haxhija

Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie
Medizinische Universität Graz

Auenbruggerplatz 34

8036 Graz

Österreich

Email: emir.haxhija@meduni-graz.at