psychoneuro 2008; 34(4): 228
DOI: 10.1055/s-2008-1079289
kurz notiert

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Alzheimer Demenz - Neuer Behandlungsansatz in die Phase III gestartet

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. Mai 2008 (online)

 
Inhaltsübersicht

    Bislang verfügbare Medikamente wirken rein auf die Symptome der Erkrankung, ihr Effekt auf den Krankheitsverlauf selbst konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Ein Behandlungsansatz, der eine Verlangsamung oder gar Hemmung der degenerativen Prozesse in der frühen Phase der Erkrankung anstrebt, könnte helfen, den Übergang in schwere Stadien zu verzögern.

    Ein neuer Gamma-Sekretase-Inhibitor wird auf eben diese Fähigkeit geprüft, nämlich den Krankheitsverlauf bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer Demenz zu verlangsamen. Man nimmt an, dass die im Gehirn von Alzheimer-Patienten charakteristischen pathologischen Proteinveränderungen, die sogenannten Amyloid-Plaques, das Absterben von Nervenzellen fördern. Gamma-Sekretasen wiederum sind an der Bildung und Ablagerung des für die Entwicklung der Krankheit mitverantwortlichen Proteins Ab und damit von Amyloid-Plaques im Gehirn beteiligt. Die Studien beruhen auf der Annahme, dass die Hemmung der Gamma-Sekretasen die Bildung der Plaques verhindern kann.

    In der IDENTITY-Studie (Interrupting Alzehimer's Dementia by Evaluating Treatment of Amyloid Pathology) sollen nun 1 500 Patienten über 21 Monate bezüglich kognitiver und funktionaler Veränderungen beobachtet warden. In Deutschland sind sieben Studienzentren an der Durchführung der Studie beteiligt.

    Quelle: Pressemitteilung der Eli Lilly GmbH vom 22. April 2008