Rofo 2008; 180(7): 598
DOI: 10.1055/s-2008-1081411
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lebersonografie - Zentrifugale Kontrastierung bei Hämangiomen möglich

Further Information

Publication History

Publication Date:
18 June 2008 (online)

 

Im Ultraschall können sich Leberhämangiome atypisch darstellen - auch nach Kontrastverstärkung. Dies erschwert die korrekte Abgrenzung zu anderen Läsionen. T. V. Bartolotta et al. untersuchten die Prävalenz und das Schallverhalten solch atypischer Hämangiome. Eur J Radiol 2007; 64: 447-455

Die Autoren analysierten hierzu retrospektiv die Befunde von 92 Patienten (57 Frauen, 35 Männer, mittleres Alter: 52,2 Jahre) mit insgesamt 158 Leberhämangiomen, die sich sonografisch atypisch dargestellt hatten und bei denen ein Kontrastultraschall erfolgt war. Die Hämangiome waren bei allen Patienten gesichert durch MRT, CT oder Ultraschallverlaufskontrollen über mindestens 1 Jahr. Zwei erfahrene Untersucher begutachteten die Aufnahmen im Hinblick auf die Basis-Echogenität und das dynamische Kontrastverhalten der Läsionen. Ihr besonderes Augenmerk galt dabei einer zentralen Kontrastierung in der arteriellen Phase, der eine zentrifugale Ausbreitung des Kontrastmittels in der portalvenösen und späten Phase folgte.

Beim Kontrastultraschall zeigten 12 der 158 Hämangiome (7,6%) bei 7 Patienten (5 Frauen, 2 Männer, Durchschnittsalter: 50,8 Jahre) zunächst einen zentralen Kontrastmittelfokus in der arteriellen Phase und anschließend ein zentrifugales Verteilungsmuster in der portalvenösen und späten Phase. Drei dieser Patienten hatten multifokale Läsionen (1 Patient 4 und 2 Patienten 2), 4 solitäre. In allen diesen Fällen war die sonografische zentrifugale Kontrastverstärkung inkomplett. Es zeigten sich jedoch in Computertomografie und Magnetresonanztomografie komplette und homogene Kontrastmittelfüllungen.

    >