Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2015; 43(03): 150-153
DOI: 10.15653/TPG-141001
Originalartikel
Schattauer GmbH

Häufigkeit puerperaler Erkrankungen während der ersten 10 Tage post partum bei Stuten

Incidence of puerperal diseases during the first 10 days after foaling in the mare
H. A. Hussein
1   Department of Theriogenology, Faculty Veterinary Medicine, Assiut University, Assiut, Ägypten;
,
M. Loose
2   Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz, Justus-Liebig-Universität, Gießen
,
A. Wehrend
2   Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz, Justus-Liebig-Universität, Gießen
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Publikationsverlauf

Eingegangen: 20. November 2014

Akzeptiert nach Revision: 02. Februar 2015

Publikationsdatum:
09. Januar 2018 (online)

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Zusammenfassung

Ziel dieser Studie war, durch Auswertung von Patientendaten die Häufigkeit puerperaler Erkrankungen bei Zuchtstuten in den ersten 10 Tagen nach der Geburt darzustellen. Material und Methode: In einer Universitätsklinik wurden für einen Zeitraum von 10 Jahren die Patientendaten von 308 Zuchtstuten mit puerperalen Störungen ausgewertet, die innerhalb der ersten 10 Tage post partum vorgestellt wurden. Dabei erfolgte eine Differenzierung zwischen Erkrankungen, die bei Erstuntersuchung diagnostiziert werden konnten, und Erkrankungen, die sich während des Aufenthalts in der Klinik entwickelten. Ergebnisse: Insgesamt wurden 21 Krankheitsbilder diagnostiziert, wobei Nachgeburtsverhaltung, Lochiometra und Verletzungen des Perineums am häufigsten vorkamen. Bei vielen Stuten konnte mehr als ein Krankheitsbild nachgewiesen werden. Bei Stuten mit einer Retentio secundinarum bestanden am häufigsten zusätzlich Dammrisse, gefolgt von Tieren, die ebenfalls an einer Lochiometra erkrankt waren. Stuten mit Lochiometra wiesen häufig gleichzeitig Nachgeburtsverhaltung und Geburtsverletzungen auf. Bei einem Teil der Stuten entwickelten sich weitere Erkrankungen. Bei Stuten mit Retentio secundinarum war dies am häufigsten eine Lochiometra, gefolgt von puerperaler Hufrehe und Thrombophlebitis. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Datenerhebung zeigt, dass bei Stuten mit puerperalen Störungen relativ häufig mehrere Erkrankungen diagnostiziert wurden. Daher muss bei Stuten mit einer puerperalen Erkrankung in einem hohen Prozentsatz mit dem Vorliegen weiterer Erkrankungen gerechnet werden.

Summary

Objective: The aim of this study was to evaluate the frequency of puerperal diseases in breeding mares in the first 10 days after birth by analysing patient data. Material and methods: In a university clinic patient data of 308 breeding mares with puerperal disorders which presented within the first 10 days postpartum were evaluated over a period of 10 years. A distinction was made between diseases which were able to be diagnosed at the first examination and diseases which developed during the patient‘s stay in the clinic. Results: A total of 21 diseases were diagnosed, with a retained placenta, lochiometra and injuries to the perineum being the most common. Many mares displayed more than one disease. Mares with a retained placenta most commonly also presented with perineal ruptures, followed by animals who also had lochiometra. Mares suffering from lochiometra commonly presented together with a retained placenta and injuries as a result of birth. Some of the mares developed further diseases. In mares with a retained placenta, this was most commonly lochiometra, followed by puerperal laminitis and thrombophlebitis. Conclusion and clinical relevance: The data collection shows that several diseases could relatively frequently be diagnosed in mares with puerperal disorders. Therefore, a higher percentage of further diseases must be assumed for mares which have a puerperal disease.