ergopraxis 2018; 11(10): 52
DOI: 10.1055/a-0633-0309
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Publication Date:
05 October 2018 (online)

Babyweinen deuten – Geräuschanalyse-App

Die App ChatterBaby lässt gehörlose Eltern wissen, ob ihr Kind weint und aus welchem Grund es schreit. Die Software der App entwickelte die Wissenschaftlerin Dr. Ariana Anderson in Kooperation mit der Universität in Los Angeles, um die verschiedenen Schreie eines Babys zu identifizieren. Der Algorithmus der App erkennt zum Beispiel Schmerzen als Ursache des Schreiens mit einer 90-prozentigen Genauigkeit.

Die Wissenschaftler stellten eine Datenbank zusammen, die aus mehr als 2.000 Kinderschreien besteht. Die App funktioniert wie ein Übersetzer: Der Elternteil nimmt für fünf Sekunden das Babyweinen auf und die Software vergleicht es mit der Datenbank. Der Algorithmus analysiert dabei Tonhöhe, Lautstärke und Frequenz. Daran stellt die Software fest, ob das Kind quengelt, hungrig ist oder Schmerzen hat. Das Ergebnis wird den Eltern innerhalb weniger Momente auf dem Smartphone angezeigt. Andauernde, schrille Schreie bedeuten zum Beispiel Schmerzen. Stimmt die Einschätzung der Software einmal nicht, gibt der App-Nutzer das an. So lernt der Algorithmus dazu und verbessert sich mit jeder Anwendung.

Zudem hoffen die Wissenschaftler, dass die Informationen der Datenbank dabei helfen, andere Muster im Zusammenhang mit der Entwicklung von Säuglingen zu identifizieren, einschließlich der Autismus-Spektrum-Störungen. Im Vergleich zu hörenden Kindern haben gehörlose Kinder ein doppelt so hohes Risiko für Autismus. Forschungen zeigten, dass Babys, die gefährdet sind, schon vor der Autismus-Diagnose abnormale Schreimuster aufweisen. Die ChatterBaby-App können Eltern kostenlos in den App-Stores für iOS und Android sowie auf der Webseite des Unternehmens herunterladen.

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Abb.: ChatterBaby

Nach Angaben der Firma ChatterBaby
www.chatterbaby.org