Neuroradiologie Scan 2020; 10(01): 33-34
DOI: 10.1055/a-1021-6850
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ALS vs. MMN: MR-Neurografie zur Differenzialdiagnose

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Publication Date:
11 February 2020 (online)

Die Multifokale Motorische Neuropathie (MMN) und die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) haben einiges gemeinsam, doch während die MMN gut auf eine immunmodulierende Therapie reagiert, ist die ALS nach wie vor nicht heil- oder aufhaltbar. Kronlage und seine Kollegen konnten mit ihrer prospektiven Studie zeigen, dass mithilfe der MR-Neurografie eine Differenzialdiagnose zwischen beiden Erkrankungen möglich ist.

Fazit

ALS und MMN prägen 2 unterschiedliche Phänotypen, die in der MR-Neurografie differenzierbar sind. Die Nerven von ALS-Patienten erscheinen entweder normal oder gering hyperintens und zeigen keine faszikulären Schwellungen, die Muskeldenervation hingegen ist sehr deutlich ausgeprägt. Bei der MMN ist es umgekehrt; hier ist die faszikuläre Schwellung deutlich sichtbar. Die Befundung der MR-Neurografie erfolgte hier nur anhand visueller Kriterien. Anders als die quantitative Messung des Nervendurchmessers, ist diese Methode unbeeinflusst von Körpergröße, Gewicht, BMI oder Schwellenwerten.