Neurosensorische Behinderung bei Frühgeborenen: ein internationaler Vergleich

Etwa 0,5 % der Geburten erfolgt vor der 28. Gestationswoche. Dabei bestehen erhebliche geografische Unterschiede hinsichtlich der Folgen. Das International Network for Evaluating Outcomes of Neonates gab Komplikationsraten von 26 % bis 42 % an. Die Studiengruppe verglich den kombinierten Endpunkt aus Mortalität und schweren neurosensorischen Defiziten in 3 Regionen.

Fazit

Die Autorengruppe diskutiert, ob nicht gemessene Variablen wie mütterliche Charakteristika und Unterschiede in den Gesundheitssystemen eine Rolle spielten. Chevallier et al. spekulieren auch, ob ethisch-philosophische Aspekte, z. B. die Entscheidung über die Einleitung oder Beendigung lebenserhaltender Maßnahmen, bedeutsam waren. Informationen zu den Todesumständen lagen nicht vor. Schließlich zeige die Studie, wie schwierig länderübergreifende Leistungsvergleiche seien. Informationen über die gängige Praxis hinsichtlich z. B. Surfactant, Antibiose und Füttermethoden könnten neue Erkenntnisse erbringen. Unklar blieb, warum Frühgeborene mit einem Gestationsalter < 24 Wochen keine höhere Mortalität und nicht häufiger sNSI aufwiesen als reifere Frühgeborene.

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Article published online:
19 August 2022