Allgemeinmedizin up2date 2022; 3(04): 259
DOI: 10.1055/a-1876-4758
Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

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Dr. Hans-Michael Mühlenfeld

Hausärztlicher Kompetenzerhalt ist mehr als „nur“ gute Fortbildung!

Hausärztlicher Kompetenzerhalt ist für mich ein zentraler Bestandteil der Qualitätssicherung bei unserer Patientenversorgung und geht über reine Fortbildung hinaus.

Um den Kompetenzerhalt zu sichern, bedarf es neben interessenfreien und evidenzbasierten Informationen auch einer hausarztgerechten Aufarbeitung der Inhalte (z. B. durch Konzentration auf das Relevante (für uns), verständliche Sprache, empfängerorientierte Angebote, hausärztliche Arbeitsmethodik, …), sowie einer Struktur der Themenkomplexe (Allgemeines, Notfall, Prävention, Symptome, Syndrome, Spezifische Patientengruppen, Hausärztliche Therapien, Tools). Ohne eine solche Struktur besteht die Gefahr, mit 250 Stunden Fortbildung zum Thema Fußpilz, sein Fortbildungszertifikat von der Ärztekammer zu erhalten und das würde dem Ziel (Patientenschutz) zuwiderlaufen.

Genau nach dieser Struktur stellen wir die Inhalte dieser Zeitschrift für Sie zusammen. So hat Kollege Dr. Herbers im Schritt-für-Schritt-Beitrag das Thema „Arbeitsunfähigkeit“ für Sie bearbeitet (S. 270). Bei den CME Beiträgen „Labordiagnostik in der Hausarztpraxis – mehr Effizienz durch Evidenz“ (S. 277), „Stuhlentleerungsstörung“ (S. 297), „COPD – von der frühen und korrekten Diagnose zur erfolgreichen Therapie“ (S. 317) und „Hormonelle Kontrazeption in der hausärztlichen Praxis“ (S. 333) erleben wir die ganze Breite unseres Faches und gehen dennoch tief genug in das jeweilige Thema. Hochaktuell ist der SOP-Beitrag zum Thema Paxlovidverordnung (S. 265), bei der es eben gerade darauf ankommt, die (wenigen) Patienten zu identifizieren, die mit großer Wahrscheinlichkeit davon profitieren. Hierzu möchte ich Ihnen darüber hinaus auch unsere Checkliste (ihf-fobi.de) empfehlen. Mein großer Dank an die Autoren!

Zusammen mit den Onlineangeboten des Verlages entsteht so nach und nach ein aktualisiertes Curriculum der allgemeinmedizinischen Sprechstunde, welches strukturiert unseren Kompetenzerhalt unterstützt und damit unseren Patienten nützt und unsere Zufriedenheit steigert.

Besonderes zufrieden macht mich dabei, dass immer mehr Weiterbildungspraxen den Mehrwert für die Weiterbildung in ihrer Praxis erkannt haben und ihren Ärzten in Weiterbildung diese Zeitschrift (auch) zur Verfügung stellen. So entsteht hier nach und nach ein „best practice“ Modell in der Allgemeinmedizin.

Mit kollegialen Grüßen

Ihr Hans-Michael Mühlenfeld



Publication History

Article published online:
10 November 2022

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