OP-Management up2date 2023; 03(03): 217-223
DOI: 10.1055/a-2122-1450
AEMP, Material- und Medizinproduktelogistik

Nachhaltigkeit im OP – korrelieren Sterilität, Sicherheit und Service auch mit einer ressourcenschonenden Verwendung von Medizinprodukten?

Josef Egetemeyer
,
Sven Jacob
,
Ferdinand Lehmann
,
Markus Guba
,
Jens Werner
,
Nikolaus Börner

Zusammenfassung

In Zeiten einer nie da gewesenen Energiekriese gewinnt Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung macht auch vor der Medizin und insbesondere vor dem OP nicht halt, da hier eine wesentliche Menge an Treibhausgasen produziert wird. Aufgrund dieser Entwicklung stellt sich nun die Frage, ob sich Sterilität, Sicherheit und Service mit einer ressourcenschonenden Verwendung von Medizinprodukten in Einklang zu bringen sind. Ein Ziel muss hierbei sein, Einwegartikel, die einen hohen Grad an Sterilität bieten, durch sicher wieder aufbereitbare Mehrwegartikel zu ersetzen. Durch steigende Energiekosten sowie Lieferengpässe bietet die Wiederaufbereitung von Produkten für die Klinik zunehmende Unabhängigkeit. Weiterhin verbessert der Weg hin zu erneuerbaren Energien bei Mehrwegprodukten den Carbon Footprint zusehends. Die gewonnene Unabhängigkeit der Kliniken bietet auch für die Patienten mehr Sicherheit, da die Gefahr von nicht zur Verfügung stehenden Materialien verringert wird. Neben dem Ziel der zunehmenden Verwendung von Mehrwegartikeln wird auch das Recyceln von Einwegprodukten eine zunehmende Rolle spielen. Life Cycle Assessments werden hierbei zunehmend die optimale Auswahl an Produkten steuern. Zusammenfassend bieten diese Optionen also die Möglichkeit, die zunehmende Notwendigkeit von Nachhaltigkeit im OP umzusetzen.

Im Jahr 2022, in dem eine bisher nie dagewesene Energiekrise die COVID-19-Pandemie in den weltweiten Schlagzeilen ablöst, gewinnt Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Schwierigkeiten bei der Herstellung von Produkten, gepaart mit Lieferengpässen sowie dem zunehmend in den Fokus rückenden Klimawandel verstärken den Ruf nach Nachhaltigkeit noch weiter. Diese Entwicklung macht auch vor der Medizin nicht halt, da der Gesundheitssektor für rund 5% der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist [1]. Das hat zur Folge, dass auf dem 125. Deutschen Ärztetag ein klimaneutrales Gesundheitssystem bis 2030 gefordert wurde [2].

Abstract

In times of an unprecedented energy crisis, sustainability is becoming increasingly important. This development does not stop at medicine and especially at the operating room, where a considerable amount of greenhouse gases is produced. Due to this development, the question arises whether sterility, safety and service can be reconciled with a resource-saving use of medical devices. One goal here must be to replace disposables, which offer a high degree of sterility, with safely reprocessable reusables. Due to rising energy costs as well as supply bottlenecks, reprocessing of products offers increasing independence for the hospital. Furthermore, the move towards renewable energy for reusable products is visibly improving the carbon footprint. The independence gained by clinics also offers greater safety for patients, as the risk of unavailable materials is reduced. In addition to the goal of increasing the use of reusable items, the recycling of disposable products will also play an increasing role. Life cycle assessments will increasingly guide the optimal choice of products in this regard. In summary, these options offer the possibility of implementing the increasing need for sustainability in the OR.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. September 2023

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