Laryngorhinootologie 2024; 103(03): 164
DOI: 10.1055/a-2221-8366
Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der LRO,

Andreas Dietz

ich freue mich, Ihnen heute das Märzheft der LRO präsentieren zu dürfen, mit wieder hochinteressanten und abwechslungsreichen Beiträgen aus unserem schönen Fach. In guter Tradition werden initial internationale Publikationen von ausgewiesenen Fachvertretern diskutiert. Unter anderem wird von Jonas Park eine Publikation zur Operationszeit in Zusammenhang mit Kopf-Hals-Chirurgie (Teil- und komplette Glossektomie) bewertet. Tatsächlich ist der Zusammenhang der Operationszeit mit zu erwartenden Komplikationsraten evident und wird in dem Artikel erneut unterstrichen [1]. Eine weitere Arbeit beschäftigt sich mit der Okklusion des Bogengangs und Labyrinthektomie im Vergleich bei Morbus-Menière-Patienten. Die Arbeit wird von Ercole Di Martino differenziert diskutiert. Schließlich wird ein Artikel zu Kontaktschutzmaßnahmen für MRSA und VRE von Sebastian Schulz-Stübner diskutiert, der die Arbeit in den Kontext der aktuellen KRINKO-Empfehlungen stellt. In der Rubrik Sehen und Verstehen äußert sich Tadeus Nawka in hochkompetenter und gewohnt gut illustrierter Weise zu malregulativer Dysphonie und gibt Tipps zur klinischen Betrachtung. In einer sehr interessanten Übersicht von Julia Esser et al. zu Vestibularisschwannomen wird sehr umfangreich eine diagnostische und therapeutische Einordnung dieses Krankheitsbildes vorgenommen. Sie kommt zu dem Fazit, dass die Entscheidung der Therapie eines Vestibulumschwannoms immer individuell, unter Berücksichtigung der morphologischen Charakteristika des Tumors, zu erstellen ist. Sie weist darauf hin, dass deshalb unbedingt die Diskussion der Therapie in einem interdisziplinären Tumorboard erfolgen sollte. In einer weiteren sehr interessanten Übersichtsarbeit von Marlene Stein in Zusammenarbeit zwischen Augenheilkunde und Pathologie wird das Thema Konkremente des Tränenapparates näher beleuchtet. Insbesondere die Betrachtung zur Ätiopathogenese von Dakryolithen ist in der interdisziplinären Betrachtung des Themas aus HNO-ärztlicher Sicht sehr wissenswert. Von Micheal Leo Strupp und Kollegen wird in einer weiteren Übersicht eine Einordnung der 6 häufigsten peripheren vestibulären Syndrome vorgenommen [2] [3]. In einer Originalarbeit von Benedikt Zenner und Kollegen aus Stuttgart bzw. Tübingen und München bekommen wir Einblicke über die „Adaptive Balance and Eye Movements and Visual Stimulation (ABEV)“ zur Behandlung vestibulärer Funktionsstörungen. Die Arbeit konnte nachweisen, dass sich der Schwindel-Score unter Anwendung der 16 ABEV-Leitübungen deutlich verbessern konnte. In der Rubrik Der interessante Fall wird eine ungewöhnliche Hals- und Gesichtsschwellung von Stephanie Göpfert und Peter Issing aus Hersfeld vorgestellt. In der Rubrik Gutachten und Recht wird zur Begutachtung und Differenzierung des Morbus Menière und der vestibulären Migräne von Alexander Blödow und Kollegen ausgeführt [4]. Die CME-Fortbildung von Marek Lommatzsch und Kollegen behandelt Aktuelles zum Asthma 2024 und was der HNO-Arzt hierzu wissen muss. Das Heft endet mit den üblichen Fragen zur Facharztprüfung und einem Auszug aus der Operationslehre von Gerhard Rettinger über Eingriffe an Larynx, Hypopharynx und Trachea, erstellt von Jochen Werner und Jochen Windfuhr.

Ich wünsche großes Lesevergnügen und verbleibe mit den besten Grüßen

Prof. Dr. med. Andreas Dietz
Schriftleitung



Publication History

Article published online:
04 March 2024

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