Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2024; 11(01): 46-47
DOI: 10.1055/a-2239-5319
Aktuell
Gefäßmalformationen

Sklerotherapie effektiv zur Behandlung von venösen Malformationen

Venöse Malformationen (VM) sind mit einer Inzidenz von etwa 1,5 % die häufigsten kongenitalen Gefäßmalformationen. Diese dysplastischen Niedrigfluss-Gefäßkanäle bestehend aus reifem und nichtproliferativem Endothel resultieren aus einer lokalisiert oder diffus beeinträchtigten Gefäßmorphogenese. VM betreffen vorwiegend Weichgewebe und können damit vitale Strukturen miteinbeziehen. Dadurch ist häufig nur eine subtotale Exzision möglich, mit einem hohen Blutungs- und Rezidivrisiko, insbesondere bei großen und/oder diffusen Läsionen. In den 1980er Jahren wurden die ersten interventionellen Prozeduren mit Sklerotherapie unter Verwendung von Ethibloc und Äthanol entwickelt. In der Folge wurde Polidocanol als Alternative für Äthanol aufgrund des günstigeren Nebenwirkungsprofils und einer längeren Wirksamkeit vorgeschlagen. Auch das Chemotherapeutikum Bleomycin wird schon länger für die perkutane Behandlung von VM benutzt.

Fazit

Die Sklerotherapie gilt derzeit als Hauptbehandlung bei VM. Die Wahl des Sklerosierungsmittels erfolgt überwiegend nach individueller Erfahrung. Die CPBF-Sklerotherapie stellt nach Aussage der Autoren eine wirksame Therapie für große und/oder therapierefraktäre VM mit minimalen Nebenwirkungen dar. Bei der Studie der Autoren handelt es sich um eine retrospektive beobachtende Studie mit entsprechenden Limitationen. Daher müssen in randomisierten kontrollierten Studien in Zukunft die effektivsten Behandlungsprotokolle auf Basis klinischer und bildgebender Bewertung ermittelt werden, so die Autoren.



Publication History

Article published online:
01 March 2024

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