Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2024; 59(05): 279
DOI: 10.1055/a-2286-5055
Neues aus der Forschung

Tau-PT217 und Tau-PT181 im Plasma mit postoperativem Delir assoziiert

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Das postoperative Delir ist eine der häufigsten postoperativen Komplikationen bei älteren Patienten. Es ist mit nosokomialen Komplikationen, längeren Krankenhausaufenthalten, einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Entlassung in eine Einrichtung sowie einer erhöhten Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Bevölkerungsstudien haben einen starken bidirektionalen Zusammenhang zwischen der Morbus Alzheimer (Alzheimer’s Disease, AD), AD-bedingten Demenzen (AD Related Dementias, ADRD) und Delir gezeigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Patienten mit zugrunde liegender ADRD ein Delir entwickeln, ist 2,5- bis 4,7-mal höher, andererseits ist bei Patienten mit Delir die Inzidenz einer neu diagnostizierten ADRD 12,5-fach erhöht. Der zugrunde liegende pathogenetische Zusammenhang ist noch unklar. Frühere Studien haben allerdings gezeigt, dass ein höheres präoperatives Tau/β-Amyloid-Verhältnis im Liquor cerebrospinalis mit einer höheren Inzidenz und einem höheren Schweregrad eines postoperativen Delirs verbunden war. Diese Ergebnisse legen einen möglichen Zusammenhang zwischen AD-Neuropathogenese und postoperativem Delir nahe.



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Article published online:
17 May 2024

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