Thorac Cardiovasc Surg 1956; 4(1): 42-51
DOI: 10.1055/s-0028-1102602
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Die postoperativen Veränderungen am Tracheobronchialbaum, am Zwerchfell und am Thorax nach lungenchirurgischen Eingriffen, beobachtet am Veratmungs-Röntgennativbild

Helmut Brückner
  • Chirurgischen Universitätsklinik Jena (Direktor: Professor Dr. H. Kuntzen)
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Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung

Wir haben an Hand von 23 lungenoperierten Patienten zu klären versucht, inwieweit sich das Grundleiden, die Operationsart und deren Seitenlokalisation, die post-operative Zeitspanne der Nachuntersuchung usw. sich auf den Tracheobronchialbaum, das Zwerchfell und den Thorax auswirken und welche Unterschiede sich zeigen.

Die Auswirkung der Pneumonektomie auf das Mittelfell und die Trachea ist beim Karzinom nachhaltig. Nach dem Eingriff kommt es meist in kurzer Zeit zur starken Verschiebung nach der operierten Seite hin. Die Deviation erweist sich als sehr atemlabil. Im zweiten Halbjahr post op. wird das Mediastinum stabilisiert. Dagegen ist das Mittelfell bei den Tuberkulosekranken infolge langjähriger chronischer Entzündungsattacken bis zur Pneumonektomie in den meisten Fällen durch Schwartenbildung fixiert. Auf der operierten Seite kommt es zum erheblichen Zwerchfellhochstand besonders links. Eine zusätzliche Phrenikuslähmung beeinflußt ihn wenig und hat unseres Erachtens keinen Einfluß auf die Stellung des Mediastinums. Unmittelbar nach dem Eingriff werden die Zwischenrippenräume verengt und ihre respiratorische Atemamplitude vermindert. Der Fibrothorax verstärkt diese Verengung und hebt die Atembeweglichkeit der Interkostalräume auf.

Die Veränderungen an diesen Organteilen sind nach Lobektomie viel weniger einschneidend und nach Segmentresektion nur geringgradig.