Rhythmusstörungen bei chronischem Cor pulmonale

Zusammenfassung

Bei 36 von insgesamt 120 stationär behandelten Patienten (30%) mit irreversibler chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung und Cor pulmonale waren Herzrhythmusstörungen nachweisbar. Davon zeigten zwölf Patienten jeweils mehrere unterschiedliche Arrhythmietypen. Supraventrikuläre Rhythmusstörungen fanden sich etwa fünfmal häufiger als ventrikuläre Arrhythmien. Auffällig war die Häufigkeit von paroxysmalen Vorhoftachykardien mit atrioventrikulärem Block, die bei sieben Patienten unabhängig von den Einflüssen einer Digitalismedikation bestanden. Bei 10 der 36 Patienten waren die Rhythmusstörungen auf eine Digitalisintoxikation zu beziehen, in vier weiteren Fällen ließ sich eine Induktion der Arrhythmien durch Herzglykoside nicht sicher ausschließen. Als zusätzliche Ursachen für die Entstehung von Rhythmusstörungen beim chronischen Cor pulmonale kommen Auswirkungen des gestörten Gasaustausches, die Aktivierung von Dehnungsrezeptoren im rechten Vorhof sowie eine gesteigerte endogene Katecholaminstimulation des Myokards in Betracht.

Summary

Cardiac arrhythmias were recorded in 36 of 120 in-patients being treated for irreversible chronic obstructive lung disease and cor pulmonale. Several types of arrythmias were present in 12. Supraventricular arrhythmias were about five times as frequent as ventricular ones. The frequency of paroxysmal atrial tachycardia with atrioventricular block was noticeable, occurring in seven patients independently of digitalis medication. In ten of 36 patients the arrhythmia could be related to digitalis intoxication, in four other cases, cardiac glycosides could not be definitely excluded as a cause of the arrhythmias. Effects of abnormal gas exchange, activation of stretch receptors in the right atrium and increased endogenous catecholamine stimulation of the myocardium may be additional causes of arrhythmias in chronic cor pulmonale.