Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(24): 1294-1300
DOI: 10.1055/s-0028-1107934
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Computeranalyse des Elektrokardiogramms mit verschiedenen Programmen

II. RhythmusanalyseComputer analysis of the electrocardiogram with different programmes. II. Analysis of arrhythmiasJ. Meyer, W. Merx, K. W. Heinrich, S. Effert
  • Abteilung Innere Medizin I (Vorstand: Prof. Dr. S. Effert) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Anhand von 252 Elektrokardiogrammen wurde die Zuverlässigkeit in der Diagnostik von Herzrhythmusstörungen für die Programme Pordy/Mount-Sinai-Hospital, Caceres-USPHS, Smith/Mayo-Clinic, Arvedson und für zwei Programme mit dem Vermessungteil von Riedl und den modifizierten Befundkriterien des USPHS-Programmes sowie der Minnesota-Konvention untersucht. Die Ergebnisse werden den unabhängigen Analysen von drei Ärzten gegenübergestellt. Trotz der nur kurzen Registrierstreifen waren Grundrhythmus und Vorhofflimmern von den Programmen gut zu beurteilen. Die Programme Pordy und Smith hatten aufgrund der lückenhaften P-Wellenerkennung Schwierigkeiten bei der Erfassung von Sinusrhythmus, nicht aber von Vorhofflimmern. Die übrigen Programme waren bei der Diagnose Vorhofflimmern unsicherer. Wie zu erwarten, wurden supraventrikuläre Extrasystolen aufgrund ihrer Formgleichheit mit den Normalaktionen schwerer erkannt als die bizarren ventrikulären QRS-Gruppen. Die Folge war, daß nicht nur allen Rechnern, sondern auch den Ärzten einzelne Extraschläge entgingen. Die beiden Riedl-Programme waren denen von Pordy und Arvedson bei diesen Diagnosen unterlegen. Das Caceres-Programm führte meist keine weitere Klassifizierung durch und bezeichnete sie nur als »Extrasystolen«. Für die Diagnostik der sinuaurikulären und der atrioventrikulären Blockierung sowie der komplizierten Rhythmusstörungen waren die untersuchten Computerprogramme wegen der Kürze der Registrierstreifen und der Schwierigkeit der exakten Wellenerkennung nicht geeignet. Diese Ekg-Anomalien bleiben wegen der hohen Fehlerrate bei der automatischen Auswertung weiterhin besser der ärztlichen Befundung überlassen.

Summary

252 electrocardiograms were analysed to check the reliability of computer diagnosis of arrhythmias. The programmes were: Pordy/Mount Sinai Hospital; Caceres-USPHS; Smith/Mayo Clinic; Arvedson; Riedl/Minnesota; and Riedl/USPHS. Results were compared with independent analyses by three doctors. Although registration was only for short periods (10-30 s), basic rhythm and atrial fibrillation were well diagnosed by the programmes. The Pordy and Smith programmes did not always recognize sinus rhythm, but diagnosed atrial fibrillation well. The other programmes occasionally failed to diagnose atrial fibrillation. Supraventricular extrasystoles were diagnosed less reliably than bizarre ventricular QRS groups. As a result, individual extrasystoles escaped not only the computers but also the doctors. Both Riedl programmes were less reliable than the Pordy and Arvedson ones, while the Caceres programme usually produced no further classification and only recognized ‘extra-systoles’. Because of the short period of registration and difficulty of exact recognition of waves or deflections, the computer programmes were not suitable for the diagnosis of sinoatrial and atrio-ventricular continue to be better recognized by medical interpreters.

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