Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(51): 1765-1767
DOI: 10.1055/s-0028-1115056
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der osteosklerotischen Anämie1

W. Stich
  • I. Medizinischen Klinik der Universität München (Direktor: Prof. Dr. K. Bingold)
1 Herrn Professor Dr. E. Kirch zum 65. Geburtstag gewidmet.
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Publication Date:
22 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Am Beispiel eines eigenen Falles von „osteosklerotischer Anämie”, welcher vom subjektiven Krankheitsbeginn bis zum letalen Ende über 4 Jahre beobachtet werden konnte, wird gezeigt, daß die osteosklerotische Anämie nur das Anfangsstadium einer nosologischen Einheit darstellt, welche am besten als Osteomyeloretikulose bezeichnet wird.

Durch den beobachteten Wandel der hämatologischen Syndrome wird es verständlich, daß diese Krankheitsform unter verschiedenen termini technici eingeordnet wird. Auf die osteosklerotische Anämie folgen Bilder, welche früher als aleukämische Myelose, Erythroblastose, chronische myeloische Leukose mit terminalem Myeloblastenschub bezeichnet worden wären. Die Osteomyeloretikulose (bzw. Osteomyelosklerose) ist aber von den bekannten Leukosen abzutrennen, wenngleich ihre Ätiologie in vielleicht ähnlicher Richtung gesucht werden muß.

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