Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(3): 110-113
DOI: 10.1055/s-0028-1115362
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die perforierte Appendizitis im Kindesalter

Heinz Singer
  • Chirurgischen Abteilung der Kinderheilanstalt Hannover (Leitender Arzt: Dr. med. Kastein)
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Unter 3020 Appendektomien bei Kindern bis zum Alter von 14 Jahren wurden 131 einwandfreie Perforationen beobachtet.

Es fiel die Zunahme von Perforationen bei Kindern im Alter unter 5 Jahren auf, besonders stark betroffen war das 3. Lebensjahr.

Bei Œ der Fälle fehlte Erbrechen in der Anamnese, bei ⅙ waren Durchfälle beobachtet worden, Miktionsbeschwerden bestanden recht oft.

Die richtige Deutung derartiger Angaben ist von großer Wichtigkeit. Der Gesamteindruck und der einfache Palpationsbefund entschieden die Diagnose, allen anderen Beobachtungen und Untersuchungen, auch der Leukozytenbestimmung, kam nur zweitrangige Bedeutung zu.

Die Indikation zur sofortigen Operation wurde stets als gegeben betrachtet, die konservative Behandlung des perityphlitischen Abszesses beim Kinde abgelehnt und die Entfernung der Appendix grundsätzlich angestrebt.

Bei der Bekämpfung der bakteriellen Infektion schien sich das Aureomycin, i.v. appliziert, besonders beim Kleinkind zu bewähren.

Es wird auf die Bedeutung der Dauertropfinfusion und der rechtzeitigen und wiederholten Magenspülungen beim paralytischen Ileus hingewiesen.

Der primäre Wundverschluß verkürzte die Behandlungsdauer und ermöglichte eine schnellere Erholung der Kinder.

Es gelang, die Sterblichkeit von 8% im Jahre 1949 auf 0% im Jahre 1952 zu senken.

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