Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(3): 117-119
DOI: 10.1055/s-0028-1115364
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die abnorme diffuse Verfettung des großen Netzes

K. Hafer
  • Chirurgischen Klinik Büchen
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über einen Fall einer abnormen diffusen Verfettung des großen Netzes berichtet. Dabei werden die differentialdiagnostischen Schwierigkeiten vor der Laparotomie aufgezeigt.

Wie in den wenigen in der Literatur bekannten Fällen, standen auch in diesem Falle die Erscheinungen eines Ulcus ventriculi sive duodeni im Vordergrund. Wir vermuteten in diesem Falle eine Cholezystitis phlegmonosa, weshalb auch die Laparotomie erfolgte.

Das pathophysiologische Geschehen des abnorm verfetteten und vergrößerten Netzes wird aus seiner Zugwirkung am viszeralen Peritoneum des Magens und Dickdarms einerseits erklärt, wobei die Irritation des vegetativen Nervensystems mit reflektorischer Umschaltung im Rückenmark Funktionsstörungen der inneren Organe verursacht (Motilitäts- und Zirkulationsstörungen des Magens, Darmes und der Gallenblase), andererseits entstehen Kompressionserscheinungen durch die Raumbeengung im Abdomen mit Zwerchfellhochstand und Querstellung des Herzens. Die Patientin wurde lange Zeit wegen einer Angina pectoris behandelt.

Die Ätiologie der abnormen Verfettung wird zu erklären versucht. (Epiploitis und nachfolgende fettige Metamorphose.)

Nach radikaler Netzresektion hörten schlagartig alle Beschwerden auf. Auch bei der Nachuntersuchung nach einem Jahr ist die Patientin völlig beschwerdefrei.

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