Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(16): 612-615
DOI: 10.1055/s-0028-1115493
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Erfahrungen mit Flaxedil in der großen Chirurgie

Günter Scherer
  • Chirurg. Abteilung des Städt. Krankenhauses Berlin-Spandau (Chefarzt und ärztlicher Direktor: Dozent Dr. G. E. Schubert)
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Publication Date:
30 August 2009 (online)

Zusammenfassung

In insgesamt 438 Fällen von Kombinationsnarkosen bei Operationen im Gebiet der großen Chirurgie wurde das Präparat Flaxedil angewandt.

Die an ein Muskelrelaxans zu stellenden Forderungen werden durch Flaxedil erfüllt. Es kann mit der Initialdosis von 20 bis 40 mg über die Zeit von 20 Minuten eine ausreichende Muskelersdilaffung erzielt werden. Die Wirkung kann durch Nachgabe bei guter Modulierbarkeit mühelos protrahiert werden.

Bei genügend hoher Dosierung ist eine totale Atemlähmung. zu erzielen, für die in der Abdominalchirurgie, in der wir das Flaxedil als besonders indiziert ansehen, keine Indikation besteht In Einzelfällen kann eine Atemlähmung durch individuelle Überdosierung möglich sein.

Die unerwünschten Nebenerscheinungen sind beim Flaxedil geringer als bei Verwendung von natürlichem Kurare. Erhebliche Blutdruckschwankungen wurden nicht gesehen, vorübergehend kann eine Steigerung der Pulsfrequenz zur Beobachtung kommen. Die Freisetzung von Histamin ist nach Flaxedil-Anwendung geringer als nach der von natürlichem Kurare.

Die Flaxedil-Wirkung ist, sofern überhaupt erforderlich, durch Prostigmin rasch und sicher zu beheben.

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