Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(19): 776-778
DOI: 10.1055/s-0028-1115532
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Behandlung des apoplektischen Insultes mit dem Sympathikolytikum Opilon

Hugo Koch
  • Medizinischen Abteilung des Marienhospitals Osnabrück (Chefarzt: Dr. med. Eugen Schlief)
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Auf Grund theoretischer Überlegungen und experimenteller Untersuchungen muß man die Ursache des apoplektischen Insultes nicht so sehr in einer intrazerebralen Rhexisblutung, sondern in einem Arteriospasmus sehen, dem Gewebsuntergang und Diapedeseblutung folgen, worauf in letzter Zeit von vielen Autoren immer wieder hingewiesen wird.

Therapeutische Ergebnisse mit gefäßerweiternden Mitteln gaben diesen Überlegungen recht.

Es wird die Wirkung von Opilon beim apoplektischen Insult untersucht. Die Ergebnisse der Opilonmedikation waren: Schnelle, manchmal schlagartige und während der Injektion einsetzende Klärung des Sensoriums, rascher Rückgang der neurologischen Ausfälle; gegenüber anderen Mitteln wie Euphyllin fielen die starke sedative Wirkung bei unruhigen Patienten und die sofortige Behebung der Blutdruckkrisen auf, die man als präapoplektische Zustände bezeichnen kann.

Die Wirkung von Opilon ist neben dem rein sympathikolytischen Effekt sicher auch durch eine Herabsetzung der Kapillarpermeabilität bedingt.

Dosierung beim apoplektischen Insult 2—4 ccm intravenös, eventuell innerhalb einiger Stunden nochmals wiederholt, dann 3—4 Ampullen, über den Tag verteilt, intramuskulär, schließlich 3—4 Tabletten.

Eine Gesamtdauer der Behandlung von mehr als 14—18 Tagen ist wenig erfolgversprechend.

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