Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(9): 259-264
DOI: 10.1055/s-0028-1115931
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Endocarditis lenta als „reaktive Retikulose” mit besonderem Hinweis auf Veränderungen der Leber

Friedrich-Ernst Schmengler, Franz Loogen
  • I. Medizinischen Klinik der Akademie Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. E. Boden)
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Publication Date:
22 April 2009 (online)

Zusammenfassung

An einem klinischen Beobachtungsgut von 28 Fällen sogenannter „Endocarditis lenta” wird folgende Auffassung vom Wesen dieses Krankheitsbildes entwickelt: Die Ergebnisse der humoralpathologischen Untersuchungen — insbesondere der elektrophoretischen einerseits, der bioptischen Prüfung des Knochenmarks und der Leberstruktur andererseits — erwiesen ein deutliche bis starke Reaktion des retikulo-histiozytären Systems (RHS). Die besondere Betrachtung dieser Verhältnisse in der Leber zeigt jedoch sowohl funktionell wie morphologisch auch Veränderungen der Leberzelle selbst.

Das Wesen der sogenannten „Endocarditis lenta” ist dualistisch: Es handett sich um eine Kombination von „Sepsis” und „Rheumatismus”.

Die „rheumatische Schädigung” mit ihrem infektions-allergischen Kern führt zu generalisierten Befunden am RHS, die es erlauben, die sogenannte „Endocarditis lenta” unter dem Gesichtspunkt einer „reaktiven Retikulose” zu betrachten.

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