Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(8): 246-247
DOI: 10.1055/s-0028-1116637
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über Psittakosis und ihre Behandlung mit Aureomycin1

(Neue Erfahrungen bei einer kleinen Epidemie)Herbert Hamke
  • Medizinischen Klinik der Städt. Krankenanstalten Dortmund (Chefarzt: Prof. Dr. Woenckhaus)
1 Herrn Prof. Dr. Woenckhaus zum 60. Geburtstag.
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird eine in Dortmund im Januar 1950 aufgetretene Ps.-Epidemie von 8 Fällen geschildert. Die Infektion erfolgte durch in Deutschland gezüchtete Wellensittiche. Der Verlauf der Erkrankungen war bis auf den Fall eines jugendlichen Pat. mittelschwer bis schwer. Ein Fall verlief letal. Die als charakteristisch bekannten Symptome waren vorhanden. Aus dem Leichenmaterial ließ sich das Ps.-Virus isolieren. Die Komplementreaktionen auf Ps. waren in 4 Fällen stark positiv, in 3 Fällen zweifelhaft. Therapeutisch versagten Chinin-Kalzium, Eleudron, Supronalum, Penicillin und Streptomycin. Eine prompte Wirkung hatte die Anwendung von Aureomycin, das bei 3 Fällen in Dosen von 4stdl. 500 mg per os verabfolgt wurde. Innerhalb von 24 Stunden erfolgte die Entfieberung und die Erkrankungen gingen in Heilung aus. Die Wirkung des Aureomycins war vom Zeitpunkt der Behandlung unabhängig. Die Prognose der Ps. wird durch die Möglichkeit der Aureomycinbehandlung entscheidend gebessert.

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