Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(47): 1472-1475
DOI: 10.1055/s-0028-1117273
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Behandlung hyper- und hypotonischer Blutdruckkrisen

R. Schwab, K. Denninger
  • Inneren Abteilung des Julius-Spitals Würzburg (Chefarzt: Priv.-Dozent Dr. R. Schwab)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird eine Übersicht über neue Therapeutika gegeben, mit denen sich krisenhafte Steigerungen und Senkungen des arteriellen Blutdruckes beherrschen lassen.

1. Die akuten Blutdrucksteigerungen des Nebennierenmarksyndroms lassen sich mit geeigneten Adrenolytizis (Benzodioxan, Dibenamin, Regitin) schlagartig beseitigen. Bei hypertonischen Blutdruckkrisen einer zerebralen Anoxie, die häufig der Apoplexie vorausgehen, bewährt sich das Aminophyllin (Euphyllin). Bei einer weiteren Form von akuter Blutdrucksteigerung, wie sie im Rahmen einer malignen Hypertonie, Eklampsie oder Pseudourämie auftreten kann, läßt sich durch Ganglienblockade mit TEAB oder Pendiomid eine prompte Blutdrucksenkung und damit Beseitigung des Anfalles erzielen. Streng kontraindiziert ist die Ganglienblockade beim Phäochromozytom-Hochdruck.

2. Akut auftretende Hypotonien (Kollaps), wie sie besonders bei Eingriffen am Sympathikus und an den Nebennieren, bei Periduralanästhesie und schweren Barbitursäurevergiftungen vorkommen, lassen sich durch intravenöse 1-Noradrenalininfektionen wirksam bekämpfen.

Es wird über einen eigenen Fall von paroxysmaler Hypertonie berichtet, bei dem der Blutdruck im spontanen Anfall sowie während und nach der Nebennierenexstirpation mit Regitin (hypertonische Krise) und Arterenol (hypotonische Krise) zuverlässig gesteuert werden konnte.

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