Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(33/34): 1015-1019
DOI: 10.1055/s-0028-1117376
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die langdauernd verabfolgte intralumbale Streptomycin-Solvoteben-PAS-Mischspritze, ein Fortschritt in der Behandlung der tuberkulösen Meningitis beim Kinde

Fritz Heepe, Theodor Santelmann
  • Universitäts-Kinderklinik Göttingen (Direktor: Prof. Dr. H. Kleinschmidt)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Die langfristige intrathekale Streptomycinbehandlung ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen zur Erzielung günstiger Heilerfolge bei der tuberkulösen Meningitis.

  2. Streptomycin, Solvoteben und PAS (Aminox, Pasalon) sind bei geeigneter Verdünnung miteinander mischbar, ohne daß nachteilige Veränderungen feststellbar werden. Die tägliche intralumbale Injektion dieser Mischung ist beim Kinde in gleicher Weise verträglich wie die von Streptomycin allein.

  3. Mit einem Behandlungsverfahren, dessen wesentlichstes Merkmal die langdauernde tägliche intralumbale Zufuhr von Streptomycin, Solvoteben und PAS in einer Kombinationsspritze darstellt, konnte bei 16 von 20 an Meningitis tuberculosa erkrankten Kindern eine voraussichtliche Heilung erzielt werden.

  4. Das Dihydrostreptomycin ist wegen seiner starken Giftwirkung auf den Gehörnerven für eine intralumbale und längerdauernde intramuskuläre Anwendung nicht geeignet. Für die Behandlung der Meningitis tuberculosa ist deshalb das Streptomycin vorzuziehen.