Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(17): 553-554
DOI: 10.1055/s-0028-1118440
Gesundheitsfürsorge und Arbeitsmedizin

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über tödliche Dichloräthanvergiftung

K. Braß - Assistent am Institut
  • Senckenbergischen Path. Institut der Univ. Frankfurt a. M. (Direktor: Prof. Dr. A. Lauche)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)

Zusammenfassung

Die akute Inhalation toxischer Dosen von symmetrischem Dichloräthan bewirkt beim Menschen neben einer Narkose eine blauzyanotische Verfärbung der Schleimhäute, die zur Blässe der Haut auffällig kontrastiert. Zur Methämoglobinbildung kommt es dabei nicht. Die Abrauchung erfolgt nur langsam. Tritt der Tod nicht zu rasch ein, so lassen sich nekrobiotische Veränderungen an den spezifischen Epithelien der Leber und Niere (Hauptstücke und Glomerulusdeckzellen) nachweisen. Klinisch kommt es gleichzeitig zu Gelbsucht und Anurie mit Retention harnpflichtiger Stoffe. Trotz völliger Aufklarung des Bewußtseins kann auch in diesem Stadium der Tod eintreten. — Die üblichen Gasschutzmasken sind gegen Dichloräthan wirkungslos.

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