Dtsch Med Wochenschr 1946; 71(5/08): 58-61
DOI: 10.1055/s-0028-1118541
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Wirkung des Strophanthins auf die Koronardurchblutung im Zusammenhang mit den sensiblen Erscheinungen in der Herzgegend betrachtet

Werner Schmidt
  • Abteilung für experimentelle Pathologie und Therapie des William-G.-Kerckhoff-Instituts Bad Nauheim
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Strophanthin bewirkt im Experiment in vielen unserer Fälle eine mehr oder minder starke Herabsetzung der Kranzaderdurchblutung. Diese ist meistens reversibel und wird von einer Mehrdurchströmung abgelöst.

2. Für die vorübergehende Abnahme der Kranzaderdurchströmung ist neben den veränderten energetischen Vorgängen im Herzmuskel hauptsächlich eine erhöhte Reizbarkeit des vegetativen Nervensystems, insbesondere des Vagus, verantwortlich zu machen.

3. Die sensiblen Erscheinungen in der Herzgegend nach Strophanthin werden als Folge der Umstellung des Energiestoffwechsels im Myokard sowie seiner Vaguswirkung gedeutet.

4. Die Zunahme der Kranzaderdurchströmung auf Strophanthin klingt durchschnittlich nach 30 bis 45 Minuten ab und erreicht wieder ihren Ausgangswert. Es handelt sich demnach dabei zweifellos um einen echten Effekt.

5. G- und K-Strophanthin sind in ihrer Wirkungsweise auf die Koronardurchblutung gleichwertig.

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