Dtsch Med Wochenschr 1947; 72(29/30): 421-426
DOI: 10.1055/s-0028-1118728
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die flüchtigen eosinophilen Lungeninfiltrate

F. Heni, F. Thedering, H. U. Riethmüller
  • Medizinischen Universitätsklinik und Poliklinik Tübingen (Direktor: Prof. Dr. Bennhold)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Auf Grund von 56 Fällen aus den Jahren 1939 bis 1947, davon 40 aus 1946/47, wird eine Häufung der fl. eos. LI. festgestellt.

Die grundlegenden experimentellen Ergebnisse aus Tier- und Menschenselbstversuchen werden erörtert. Dabei werden die ätiologisch und klinisch wichtigen Punkte der Askaridenbiologie herausgestellt.

Das fl. eos. LI. als Ausdruck des Generalisationsstadiums der Askaridiasis und die bisher geltenden Auffassungen über die Ätiologie werden besprochen.

Pathogenetisch wird das Nebeneinander von Infiltration und Kontraktionsatelektase im Rahmen allergischer Vorgänge aufgezeigt.

Die Symptomatologie wird auf Grund der eigenen Beobachtungen und denen des Schrifttums kurz dargestellt. Die Differentialdiagnose wird ausgeführt.

Das praktische Vorgehen zur Klärung der Askaridenätiologie des fl. eos. LI. wird dargestellt: 1. Bei negativem Stuhlbefund auf Askariseier zur Zeit des LI: Beweis durch — frühestens am 58.—76. Tag nach fl. eos. LI.—positiven Eierbefund (Annahme einer durchschnittlichen Inkubationszeit von 10 Tagen); 2. bei positivem Stuhlbefund zur Zeit des LI: Beweis durch verschiedene Wurmgenerationen (Wurmlängen!) nach Wurmkur (40 Tage nach Infiltrat); 3. bei negativ bleibendem Wurmeierbefund wegen Möglichkeit eingeschlechtlichen Darmbefalls (Männchen) immer Wurmkur notwendig.

In 25 von 32 nach den dargelegten Unteruchungsmethoden durchgearbeiteten Fällen = 78% wurde die Askaridenätiologie parasitologisch bewiesen. Das fl. eos. LI. wird praktisch ausschließlich auf das Generalisationsstadium der Askaridiasis zurückgeführt.

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