Dtsch Med Wochenschr 1944; 70(9/10): 113-115
DOI: 10.1055/s-0028-1118852
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Schwangerschaftsunterbrechung wegen Otosklerose

H. E. Zangemeister, Bruno Schmidt
  • Universitäts-Hals-, Nasen-, Ohrenklinik Hamburg. Direktor: Prof. Wittmaack
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Nach einem kurzen Überblick über die Entwicklung der Frage der Schwangerschaftsunterbrechung bei Otosklerose wird auf den besonderen Wert der prophylaktischen Otoskleroseoperation nach Wittmaack im Rahmen der zur Zeit gegenüber der Otosklerose verfügbaren Heil- bzw. Vorbeugungsmittel hingewiesen. Sodann werden die eindrucksvollen Erfolge dieser. Operation bei denjenigen Fällen hervorgehoben, bei welchen sie vor oder während einer Gravidität zum Zwecke der Gehörerhaltung ausgeführt werden konnte. In 10 von 12 Fällen konnte dabei das zum Zeitpunkt der Operation noch vorhandene Hörvermögen trotz danach durchgemachter, zum Teil mehrerer Graviditäten bisher schon viele Jahre hindurch erhalten werden, nachdem bei allen denjenigen, welche bereits vor der Operation Graviditäten durchgemacht hatten, sich hierbei das Gehör durchweg, zum Teil erheblich verschlechtert hatte; in den restlichen 2 Fällen trat jedoch nur geringe Verschlechterung ein.

Es konnte dabei gezeigt werden, daß nach Vornahme dieses relativ kleinen operativen Eingriffes die bisher otosklerosekranken Frauen gegenüber zur Vermeidung der durch Schwangerschaft und Geburt fast obligaten Hörverschlechterung vielfach anempfohlene Schwangerschaftsverhütung unnötig wird; darüber hinaus, daß die Operation selbst bei bereits eingetretener Gravidität noch vorgenommen werden kann, falls sich eine Hörverschlechterung zeigt. Schließlich wird hervorgehoben, daß hierdurch manche sonst wegen der Otosklerose im Laufe der Zeit notwendig werdende Interruptio oder gar Sterilisation vermieden werden kann.

Das Schrifttumsverzeichnis wird auf Anforderung zur Verfügung gestellt.

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