Dtsch Med Wochenschr 1942; 68(49): 1196-1198
DOI: 10.1055/s-0028-1120274
Gesundheitswesen

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Orientierende Versuche über aktive Mischimpfungen gegen Diphtherie und Scharlach beim Pflegepersonal

Ernst Tetzner - Sekundärarzt
  • Inneren Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses Harburg. Leitender Oberarzt: Dr. H. Scholderer
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Publication Date:
05 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über orientierende Versuche mit einem neuen, von den Behring-Werken hergestellten antitoxischen Scharlach-Adsorbatimpfstoff bei 27 Erwachsenen berichtet.

Der Impfstoff wurde meistens vermischt mit Al-F-T-Di-Impfstoff eingespritzt. Es wurde 2mal im Abstand von 4 Wochen geimpft.

Die kombinierten Impfungen wurden durchweg verhältnismäßig gut vertragen. Die Lokalreaktionen waren eher geringer als bei den einfachen Diphtherieimpfungen. Bei 46 Mischspritzen wurde nur 1 steriler Abszeß beobachtet; einige unbedeutende teigige Infiltrationen und teilweise ausgedehntere Rötungen in der Umgebung der Injektionsstelle verursachten keine wesentlichen Beschwerden. Eine stärkere allergische Allgemeinreaktion betraf eine zu Überempfindlichkeitserscheinungen neigende rotblonde Schwester.

Die Beeinflussung der Dick-Reaktion konnte bei 20 Personen verfolgt werden. Achtmal wurde die anfangs stark positive Dick-Probe völlig negativ, d. h. auch bei Verwendung des unverdünnten Dick-Testes betrug die Rötung höchstens 10mal 10 mm. Fünfmal war eine wesentliche Abschwächung der Dick-Reaktion zu erkennen. Bei Kindern dürften die Ergebnisse möglicherweise noch besser sein.

Eine Beeinträchtigung der Diphtherieimmunisierung scheint bei der kombinierten Adsorbatimpfung nicht zu erfolgen.

Die orientierenden Versuche ermutigen dazu, in geeigneten Bezirken in Schulen kombinierte Impfungen gegen Diphtherie und Scharlach mit einem Adsorbatgemisch vorzunehmen. Natürlich ist dabei die Impfstoffdosis entsprechend stärker zu wählen.

Bei der praktischen Durchführung der Versuche erfreute ich mich der wertvollen Hilfe der DRK.-Schwester Ottilie Letzerich. Ich danke ihr dafür auch an dieser Stelle herzlich.

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