Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(45): 1362-1365
DOI: 10.1055/s-0028-1121356
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Das Korotkoffsche Phänomen und die auskultatorische Blutdruckbestimmung

Wolfgang Turnhagen
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Korotkoffsche Phänomen wird einer Experimentaluntersuchung unterzogen, um Unklarheiten über seine Entstehung und Verwendung als Kriterium bei der auskultatorischen Blutdruckmessung zu beseitigen.

Die Korotkoffschen Töne entstehen im Moment der Druckgleichheit von Manschetten- und Blutdruck durch Schwingungen, welche die systolisch dekollabierende Arterienwand bei der Rückkehr in die Kreisform ausführt.

Damit ist erstmalig sichergestellt, daß das auskultatorische Phänomen des Korotkoffschen Zeichens de facto eine Messung des diastolischen Blutdruckes gestattet. Der diastolische Druck ist dann erreicht, wenn die Töne in der Ellenbeuge endgültig verschwinden.

Der systolische Druck wird dann angezeigt, wenn die Töne in der Ellenbeuge bei fallendem Manschettendruck laut und deutlich werden. Der leise Beginn der Töne darf nicht als Kriterium des systolischen Drucks gewertet werden, da der Blutdruck durch die Oberarmkompression lokal erhöht ist.

Bei richtiger Wertung der Korotkoffschen Töne und zweckentsprechender Ausführung der Messung liefert die auskultatorische Blutdruckmessung auffallend gute Meßergebnisse.

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