Dtsch Med Wochenschr 1937; 63(28): 1085-1089
DOI: 10.1055/s-0028-1121641
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Hauttemperaturmessungen — ein Weg zur Klärung der Kurzwellen-Dosierungsfrage

Paul Groag, Victor Tomberg
  • Institut für Physikotherapie des Rainerspitales in Wien. Vorstand: Reg.-Rat Primararzt Paul Groag
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wurden KW.-Behandlungen mit schwachen und starken Energien und weiter Diathermiebehandlungen und sonstige Wärmeapplikationen durchgeführt und Temperaturmessungen der Hautoberfläche und der tieferen Schichten vorgenommen. Der von uns schon seit langem vertretene Standpunkt, daß die KW.-Therapie im wesentlichen eine Wärmebehandlung darstellt, die aber durch bestimmte physikalische Wirkungen eine Sonderstellung unter den anderen Wärmeverfahren einnimmt, wurde durch unsere obigen Untersuchungen neuerlich bestätigt. Auch KW.-Apparate mit geringer Energie sind bei gewissen Fällen wirksam, wenn bestimmte Applikationsformen verwendet werden. Schließt man aus der Höhe der gemessenen Hauttemperatur auf die Größe der verwendeten Energie, so ergibt sich, daß bisher von der Mehrzahl der KW.-Therapeuten rein empirisch keine stärkeren Dosierungen verwendet worden sind als bei anderen Wärmemethoden. Die KW.-Dosierung der „athermisch” vorgehenden Ärzte ist im allgemeinen nicht wesentlich geringer als die der gewollt thermisch arbeitenden, da auch bei „athermischer” Applikation Erwärmungen der Haut bis zu 1° C vorkommen. Es kann somit nicht zugegeben werden, daß bei letzterer Methode nennenswerte meßbare Erwärmungen ausgeschaltet bleiben. Da sowohl die bei „athermischer” als auch die bei thermischer KW.-Behandlung auftretenden Hauttemperaturerhöhungen innerhalb des Bereiches liegen, wie die durch andere Wärmeprozeduren bewirkten, ist der Schluß berechtigt, daß die therapeutischen Erfolge der KW.-Behandlung als Wärmewirkung anzusehen ist.