Dtsch Med Wochenschr 1935; 61(38): 1510-1514
DOI: 10.1055/s-0028-1122565
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Klinische Studien über die Wirkung der Histidintherapie bei der gastro-duodenalen Ulkuskrankheit1

E.-E. Bauke
  • Abteilung für innere Kranke des Städtischen Krankenhauses in Frankfurt a. M.-Sachsenhausen. Direktor: Prof W. Alwens
1 Mit 1 Bildtafel.
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die guten klinischen, bisher im Schrifttum vorliegenden Erfahrungen mit Larostidin werden auf Grund von Beobachtungen an 46 Fällen im allgemeinen bestätigt. Entscheidend ist die Auswahl der Fälle bzw. Indikationsstellung. Domäne der Larostidintherapie ist das frische Ulcus ventriculi und duodeni, während chronischrezidivierende, mit perigastritischen oder periduodenitischen Adhäsionen einhergehende Ulzera meist nur symptomatisch gebessert werden. Im Rahmen konservativer Ulkusbehandlung gibt es für Larostidin keine Kontraindikationen. Die Dosierung ist individuell (18—25 Injektionen), Tablettenverordnung allein ist weit weniger wirksam, Kombination oraler und parenteraler Medikation mäßig wirkungsverstärkend. Als Ausheilungskriterien gelten Beschwerdefreiheit, Verschwinden okkulter Blutspuren, Gewichtszunahmen, Verschwinden vorher eindeutiger röntgenologischer Nischensymptome.

Die prozentmäßigen, röntgenanatomischen Vernarbungserfolge sind nach Larostidin höher als bei den bisher üblichen Therapieformen. Während bisher 1œjähriger Beobachtungsdauer und Nachkontrollen wurden Frühjahr- oder Herbstrezidive beim ursprünglich floriden Ulkus nicht beobachtet. Die durchschnittlichen Gewichtszunahmen während der Kur betrugen 4—7 kg. Eine Beeinflussung der Magensekretionsverhältnisse und der Motilität findet nicht statt. Bei Wahrung aller kritischen Zurückhaltung, die durch die vorläufig noch zu große Beschränkung des Beobachtungsgutes infolge der Kostspieligkeit des Präparates bedingt ist, ist eine so augenscheinliche Überlegenheit der Larostidintherapie über die bisherigen inneren Methoden festzustellen, daß Erprobung auf breiter Grundlage empfohlen werden muß.

    >