Dtsch Med Wochenschr 1931; 57(14): 576-579
DOI: 10.1055/s-0028-1124413
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Magentrockenpulver (Ventraemon) bei perniziöser Anämie

Ernst Schulz - Oberarzt in der 3. (Preuß.) San.-Abtlg
  • Aus der I. Medizinischen Klinik der Charité in Berlin. (Direktor: Geh. Med.-Rat Prof. His.)
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Bei 6 mittelschweren bis leichten Fällen von Anaemia perniciosa und 1 Fall von schwerer sekundärer Anämie mit Achylia gastrica hat sich in einer Beobachtungszeit von 3—9 Monaten die Behandlung mit Ventraemon (Magentrockenpulver der Firma Degewop) ebenso wirksam erwiesen als die Behandlung mit Leber.

2. Bei Beginn reiner Ventraemonbehandlung sind in den ersten 2 Wochen Nebenerscheinungen wie Verschlechterung der Blutwerte, Eosinophilie, Darmstörungen (Stuhlverhaltungen), Unruhegefühle und besonders Hitzewallungen nach dem Kopf mit leichten Angstzuständen zu beobachten.

3. Magentrockenpulver und Leber können bei der Dauerbehandlung abwechselnd gegeben werden. 30 g Ventraemon entsprechen 250,0 g frischer Leber. Plötzliche Wechsel gehen aber oft mit unangenehmen Uebergangserscheinungen einher, sodaß besser erst eine allmähliche Umstellung vorgenommen wird, bis der Patient sich an beides gewöhnt hat. Dann kann Leber mit Ventraemon nach Bedarf abgewechselt werden.

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