Dtsch Med Wochenschr 1931; 57(40): 1703-1704
DOI: 10.1055/s-0028-1124751
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die Sekretion und die Entleerung des Magens beim Ulkus

O. B. Makarewič (Moskau)
  • Aus der I. Inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses Neukölln in Berlin. (Direktor: Prof. R. Ehrmann.)
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Publication Date:
27 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die quantitative Lewin sche Methode ergab bei 39 Fällen von Ulkus folgende Ergebnisse: Die Menge des sezernierten Magensaftes betrug in einer Stunde bei der Anwendung des Ehrmann schen Probetrunks 100 bis über 300 cem, war also erhöht. Im Gegensatz zu der sonst meist zu beobachtenden „Stoßsekretion” (Dinkin) zeigte die Absonderung bei den Ulkusfällen einen mehr gleichmäßigen protrahierten Verlauf.

Die absolute Azidität des Magensaftes war hoch. Die Menge des abgesonderten Sekretes stand meist im umgekehrten Verhältnis zu seiner absoluten Azidität, sodaß die Menge der abgesonderten Salzsäure in fast allen Fällen recht hoch war. Sie betrug 1 g und darüber.

Es ist besonders hervorzuheben, daß das Tempo der Entleerung, entsprechend der Eigenarten der Motilität des ulkuskranken Magens, außerordentlichverschieden war. Im Gegensatz zur absoluten Azidität hat sich die Azidität des Mageninhaltes (Gesamtazidität und freie Salzsäure) in erster Linie als eine Funktion der Evakuation ergeben: sie war bei schneller Entleerung hoch und bei verlangsamter Entleerung des Mageninhaltes niedrig. Dies ergibt aufs neue die Unmöglichkeit, auf Grund von Aziditätskurven ein Urteil über die Magensekretion zu gewinnen.

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